Fiese Zeiten brauchen fiese Typen…18.02.2011
Robert E. Howard, ein eher schmächtiger Typ, hat sich Zeit seines Lebens in bessere Welten weggeträumt und fortgeschrieben. Aus seiner Feder stammt der unbesiegbare Conan, dazu aber noch der eine oder andere Held, der, wie nun auch Solomon Kane, das Licht der Leinwand erblickt hat. „Red Sonja“ ist so ein, zugegebenermaßen recht mißlungenes, Beispiel…und es war auch lange still im Genre des Sword & Sorcery. Schade, denn die Geschichten aus diesem Pulp-Segment sind zumeist sehr lesenswert, blutig, kurzweilig, voller unbesiegbarer Helden samt den sie anhimmelnden großbusigen Frauen…halt einfache Männerliteratur. Aber Solomon Kane ist anders, ist düsterer, es fehlt die Leichtigkeit, mit der sich ein Conan durchs Leben stiehlt, schlägt und mordet.
Kein Wunder, wenn die Seele dem Teufel gehört und sich dieser irgendwann seinen Besitz sichern möchte. Doch Solomon Kane, ein Kämpfer vor dem Herrn, allerdings in eigener, schatzsucherischer Sache unterwegs, läßt sich nicht einmal vom Teufel unterkriegen. Er schwört dem Kampf ab, denn er weiß – sollte er kämpfen, ist er des Teufels. Dumm nur, daß in England am Ende des 16. Jahrhunderts alles mittels Schwert entschieden wird. Dumm auch, daß Kane auf dem Weg des friedfertigen Bürgers in eine Sache hereingezogen wird, die er wollte, sind doch fiese, dämonische Typen unterwegs um das Land zu unterjochen. Als aber ein Mädchen vor den Augen Kanes geraubt wird, sieht dieser seine Chance auf Vergebung und schwört, die Holde der Mutter zurückzubringen. Und von nun an ist es der legendäre Anlaß, der Kane vorantreibt…solange, bis der böse Bruder tot, das Mädchen befreit und der Regen in Sonne übergegangen ist.
Kann man gut gucken, zumal tatsächlich der ganze Film im Nebel und Regen spielt, der Dreck von der Kamera hervorragend eingefangen wird und das ganze Treiben auch mit einer gesunden Portion Härte versehen ist. Kane ist keine sympathische Figur, aber man folgt ihm gerne auf seiner Vendetta, denn man trifft dabei auch ein paar wirklich gute Darsteller. Gut, im Mittelteil hängt der Streifen ein wenig durch, und irgendwie ist das „warum?“ auch nicht so recht erklärt…die Figuren sind halt, was sie sind, einfach gezeichnet, ihrem jeweiligen Weg folgend. Darstellerisch kann man nicht maulen, die Musik ist an den Soundtrack von „Conan“ angelegt, recht episch und zuweilen zuviel, aber es bleibt ein unterhaltsamer Streifen für einen netten Abend im Gedächtnis hängen, der sich wohltuend von der aktuellen Dutzendware abhebt. Kein großes Kino, aber ein guter Happen für zwischendurch…7/10.