Violent Blood Bath (1974)

Review

von Frank Trebbin

Ein selbstherrlicher Richter aus dem Spanien der Franco-Ära, der viele Mitmenschen zum Tode verurteilt hat, wird von seiner Vergangenheit eingeholt. In der Küstenstadt, in der er sich mit seiner Frau zum Urlaub aufhält, geschehen einige Morde in genau der gleichen Weise wie bei den Fällen, die er vor Jahren verhandelt hat. Ein unnachgiebiger Kommissar beginnt zu ermitteln und stößt dabei immer tiefer in eine korrupte Welt aus Rechtsprechung und Wahnsinn vor…

„Violent Blood Bath“ ist ein ziemlich schräger Giallo-Thriller, der zwar vordergründig Sex und Gewalt vermischt, zwischen den Zeilen aber durchaus als Kritik am Franco-Regime zu verstehen ist. Die der Besprechung zugrunde liegende US-Fassung macht erstaunlicherweise aus dem spanischen Richter einen französischen Rechtsanwalt und entschärft somit die politische Aussage des Films. Regisseur Jorge Grau verzichtet fast ganz –im Gegensatz zu seinem ein Jahr später entstandenen „Invasion der Zombies“– auf das Darstellen grausamer Morddetails, obwohl auch hier reichlich Gelegenheit dafür wäre. Unter dem Strich betrachtet ist „Violent Blood Bath“ nur mäßig spannende Unterhaltung, die nur durch die treffsicher agierende Besetzung und das zynische Ende aufgewertet wird. Das US-Video ist cropped. Mit Fernando Rey, Marisa Mell, Julian Navarro, Sparctaco Sentoni u.a.

© Selbstverlag Frank Trebbin