Fortsetzung von "Comtess des Grauens" (1971) welche sich abermals das Thema der Gräfin Bathory zu eigen macht. Die besagte Dame badete gerne in Jungfrauenblut, um die ewige Schönheit zu erhalten. Regisseur Jorge Grau tat jedoch alles Erdenkliche, um viel mehr um diese spannende Thematik drumherum zu inszenieren, anstatt sich auf das Wesentliche zu konzentrieren.
Deshalb kann die Fortsetzung getrost in die Kategorie der Edel-Langweiler gepackt werden, bei der "Mark of the Devil" wie das ganz große Splatter-Historien-Spektakel aussieht. Genau genommen ist "Bloody Ceremony" auch kein lupenreiner Horrorfilm, sondern eher ein Kostümdrama, das in der Zeit der Hexenverbrennungen und Inquisitionen angesiedelt wurde.
Bis auf einpaar kurze Unterbrechungen ist dieser Streifen einer von den Filmen, in denen überhaupt gar nichts passiert. Endlose Dialogpassagen bestimmen das Geschehen. Natürlich kann auch sowas von subtiler Spannung zeugen, doch ist das bei "Bloody Ceremony" nicht der Fall. Statt dessen bemüht sich dieses Werk um einen seltsamen Tiefgang in Form der detaillierten Charakterzeichnung seiner Hauptfigur, wobei das Unterfangen nicht gerade von Erfolg gekrönt ist. Und wenn Szenen, in denen eine lebendige Fledermaus mit den Flügeln an den Baum genagelt wurde, um von Kindern mit brennenden Fackeln malträtiert zu werden, der einzige Weckruf sind, dann fällt einem eh nicht mehr viel dazu ein.
Dabei kann man "Bloody Ceremony" gar nicht den Vorwurf machen, entsprechend opulent zu sein und über eine stimmige Gothic-Atmosphäre zu verfügen. Auch die Darstellerleistungen sind für diese Art von Film überaus brauchbar wenngleich hier vermutlich ein Haufen Geld für ein letztendlich unbefriedigendes Ergebnis zum Fenster rausgeworfen wurde: Für Horrorfans zu soft, für die Kunstfraktion zu pulpig, legt "Bloody Ceremony" einen Spagat hin, der in der Bruchlandung endet.
Fazit: Zähes Gothic-Drama ohne jegliche Faszination. Toll ausgestattet, aber inhaltlich auf Schlaftabletten-Niveau. 2 von 10 Punkten.