Jungs, seht euch vor!
In Devil's Kettle, einer typischen amerikanischen Kleinstadt nimmt das Leben einen eher gemächlichen Gang. Die örtliche High School ist bevölkert mit den unterschiedlichsten stereotypen Teenies, so u.a. die besten Freundinnen Needy (Amanda Seyfried), dem Nerd und Jennifer (Megan Fox), der Cheerleaderschönheit.
So unterschiedlich die beiden auch aussehen, ihre Interessen sind doch sehr gleich. Eines Abends gehen die beiden auf ein Konzert einer angesagten Indie-Rockband, doch das verläuft nicht ganz nach Plan, denn die Bar fackelt ab und mehrere Leute sterben. Der Frontmann überredet Jennifer dazu, in den Bandvan zu steigen, was diese ohne großes zögern auch tut. In der gleichen Nacht besucht sie Needy, doch irgendwie hat sie sich verändert.
In den folgenden Wochen werden immer wieder Jungs aus der Schule tot aufgefunden, doch der Mörder ist auf freiem Fuß. Needy beschleicht der Verdacht, dass Jennifer etwas damit zu tun haben könnte und sie soll Recht behalten.
Tja, das war wohl der berühmte Schuss in den Ofen. Von dem Film habe ich mir doch deutlich mehr versprochen, immerhin ließt sich die Story ganz amüsant und eine Mischung aus Horror und Komödie spricht mich generell an. Wer jetzt aber einen zweiten Braindead oder auch einen käsigen Gruselspaß a la Critters erwartert dürfte bitter enttäuscht werden.
Ich bin mir nicht genau sicher, woran es liegt, dass der Film versagt. Möglicherweise die Tatsache, dass man hier mal wieder zu viel wollte und letztendlich weder Fisch noch Fleisch liefert. Horror ist nämlich genauso Mangelware wie witzige Einfälle. Auf den Punkt gebracht haben wir es hier mit einem stinknormalen Teeniefilm aus dem Baukasten zu tun, garniert mit ein paar wenigen, nicht wirklich harten Splattereinlagen und Anflügen von Humor, der aber zumindest für mich überhaupt nicht funktioniert hat.
Statt sich auf das Wesentliche - Megan Fox als Mördervamp - zu konzentrieren, verzettelt sich die Geschichte in zu vielen unwichtigen Nebenhandlungssträngen und auch die eigentliche Hauptstory will nicht so richtig in Fahrt kommen. Zwischen den Morden flacht die Spannung dermaßen ab, dass man durchaus geneigt ist, abzuschalten oder einige Kapitel zu überspringen. Das ist mir schon lange nicht mehr passiert, dass ich das Bedürfnis hatte, einen Film vorzuspulen.
Ich gebe zu, Megan Fox ist Eyecandy pur und sie übt in Ihrer Rolle als sexy Dämon schon eine gewisse Faszination aus. Aber das alleine reicht nun wirklich nicht aus, um den Film interessant zu gestalten. Ein wenig mehr Substance statt Style wäre durchaus angebracht gewesen.
Womit wir bei den Dialogen wären, die nun wirklich samt und sonders aus dem Teeniefilmlehrbuch stammen könnten. Im Gegensatz zu beispielsweise American Pie wirken diese in einem Möchtegernhorrorfilm aber irgendwie deplatziert und entwickeln Phasenweise sogar schon einen Fremdschämeffekt.
Einhergehend dazu passt sich auch die musikalische Begleitung an. Der lahme Indie-Schrammelrock trägt nicht unbedingt dazu bei, das durchaus vorhandene Potential der düsteren Atmosphäre zu tragen.
Bleibt nur noch die Frage, ob wenigsten Gorehounds mit den paar Splatterszenen zufriedengestellt werden können. Aber auch hier zeigt der Daumen eher nach unten, denn explizite Details gibt es auch in der Extended Version, die ich geschaut habe, nicht zu sehen. Meistens passieren die Morde im Off oder sind so abgedunkelt, dass nichts mehr Brutales zu sehen ist, einigen netten CGI-Spielereien zum Trotz.
Jennifer's Body gehört für mich zu den größten Enttäuschungen im Horrorbereich, da hilft auch sexy Megan kein Stück weiter. Den alten Klassikern Nightmare On Elm Street und Halloween wird so schnell Nichts das Wasser reichen können.