Ehrensache, dass in der großen weiten Welt der Mondos auch mal die Kannibalen und Menschenfresser an die Reihe kommen sollten. Und war dieses fragwürdige Metier schon öfters der Abenteuerspielplatz für dubiose Filmschaffende, so scheint hier das Wenigste gestellt zu sein.
In der High School der Shockumentary erfahren wir heute einiges über: Die obligatorischen Stammesrituale, seltsame Krankheitsbilder, Hochzeitszeremonien, Piercings und Tattoos, und sogar die Homosexualität unter Eingeborenen wird angesprochen. Lustig auch, wie diverse Szenen von geradezu ulkiger 70s-Kaufhaus-Mucke unterlegt werden. Easy Listening statt Regentanz. Einen Lachkrampf habe ich zudem bei der Idee bekommen, eine ausgedehnte Fledermaushaut als Lendenschurz zu tragen. Als ob Batman seine Fans im tiefsten Dschungel hätte... Aufgrund diverser düsterer Toten- und Begräbnisrituale kommt zu Beginn so was wie ein gewisser "Native Gothic"-Spirit auf, was jedoch leider völlig verflacht.
Ansonsten folgt die obligatorische Pseudo-Lehrstunde über deren wahre Aufklärung man sich erneut streiten kann. Auf die Dauer ziemlich eintönig dürften die Macher selbst vor Ort den größten Spaß gehabt haben. Von den Härtegraden ist "Guinea Ama" allerdings deutlich unter dem gängigen Mondo-Durchschnitt anzusiedeln. Reißerische Titel wie "Gesichter des Sterbens" oder "The Real Cannibal Holocaust" (!) sollten die Vermarktungsmaschinerie nochmals ankurbeln.
Gut, dass wir auch hierüber geredet haben...