Bei dem Film "Das erste Semester" von Uwe Boll ("Bloodrayne") handelt es sich um eine relativ simpel gestrickte Komödie rund ums Studium und alle Themen, die junge Studenten bewegen (Geldnot, Liebe usw.). Der Film wird in erster Linie durch den wirklich sympathischen Hauptdarsteller Christian Kahrmann getragen. Dieser spielt das naive Landei Andreas sicherlich nicht oscarverdächtig; bei diesem Drehbuch ist das jedoch auch gar nicht nötig. Es macht einfach Spaß, Andreas bei seinen chaotischen Eskapaden an der Uni zuzuschauen. Mehr habe ich beim Sichten dieses Werks weder erwartet noch gebraucht. Das Drehbuch bietet so einige Peinlichkeiten und ettliche unterirdische Kalauer; allerdings kann man diesem trashig-naiven Allerlei auch schwerlich einen gewissen Charme absprechen. Höhe- bzw. Tiefpunkt ist sicherlich der völlig aufgesetzt wirkende Gastauftritt vom damals schwer angesagten Guildo Horn, der dem Hauptprotagonisten am ersten Tag seines Studiums ein Ständchen auf dem Uni-Flur bringt. "Das erste Semester" ist ein Film, bei dem man wirklich zu 100 % den Kopf ausschalten muss. Dafür wird man jedoch mit absolut kurzweiligen 90 Minuten belohnt. Sehr netter Film-Schabernack für zwischendurch. Fans von deutschen Komödien sollten zugreifen. Im Übrigen handelt es sich bei "Das erste Semester" keineswegs, wie oft behauptet, um eine TV-Produktion (auch, wenn der Look diesen Gedanken nahelegt). Der Film lief 1997 tatsächlich in den deutschen Kinos - heutzutage fast undenkbar.