Review

An Bord eines riesigen Raumschiffes erwachen die Astronauten Payton und Bower aus tiefem Schlaf – ohne Orientierung, ohne jegliche Erinnerungen. Auf sich gestellt, bleibt den beiden nicht viel Zeit: Das Energiesystem des Raumschiffs steht kurz vor dem Zusammenbruch. Durch die engen düsteren Luftschächte macht sich Bower auf den Weg zur Brücke – die einzige Chance, dem Tod in der dunklen Unendlichkeit zu entgehen. Nur über Funk hält er Kontakt mit Payton. Doch es dauert nicht lange, bis beide feststellen, dass sie nicht allein an Bord sind.
Spätestens seit Alien bin ich ein Fan düsteren Science Fiction Horrors, daher ist es Pflichtprogramm auch mal bei Pandorum einen Blick zu riskieren, besonders da der Großteil der Produktion aus deutschen Landen stammt. Man muß es ja mal unterstützen das nicht dauernd Hera Lind oder Pilcher Schmonzetten fabriziert werden, sondern eben mit Pandorum oder dem tollen Rammbock, auch mal das allemannische Horrorpflänzchen gegossen wird. Pandorum sollte dabei sogar eigentlich der Beginn einer großen Trilogie werden, die aber leider wegen mangelndem Andrang an der Kinokasse so nie realisiert wurde, aber es macht das eher unbefriedigende Ende verständlich.
Die Grundstory ist dabei gar nicht so weit hergeholt. Im Jahr 2174 beträgt die Weltbevölkerung satte 25 Milliarden Menschen, was logischerweise neben der räumlichen Enge auch enorme Ressourcenknappheit mit sich bringt. So wird das Raumschiff Elysium mit einigen tausen Menschen in Kälteschlafkammern zum erdähnlichen Planeten Talis geschickt. Mitten beim schönsten Nickerchen werden zwei Besatzungsmitglieder geweckt, llerdings sind sie reichlich desorientiert und erinnern sich an nix. Um die Sache noch schwerer zu machen, liegt der Reaktor des Schiffes in den letzten Zügen und so macht sich einer der beiden auf den weiten Weg um die Stromversorgung wieder zu stabilisieren.
Ab hier wirds dann schon nach kurzer Vorlaufzeit sauspannend. Die düsteren Kulissen und unheimlichen Geräusche sorgen allein für Gänsehaut, allerdings ist dies gegenüber den mutierten Menschenfressern, die durch die Gänge krauchen, das geringste Problem. Das Tempo wird konsequent hoch gehalten und der Überlebenskampf der bisher noch nicht gefutterten Crewmitglieder immer härter. Einige der Mannschaftsmitglieder haben sich nämlich nicht gerade zum optischen Vorteil entwickelt. Die Masken der Biester sind dabei sehr gut gelungen, hin und wieder wird zwar auch CGI eingesetzt, aber meistens sind die Effekte noch handgemacht. Die Mutanten sind dabei nicht nur häßlich geworden, sondern auch extrem widerstandsfähig, so daß mangels vernünftiger Waffen nur die Flucht bleibt und diese geht rasant quer durchs ganze Schiff, bis eben zur Reaktorkammer.
Zusätzlich kommt noch die Pandorum Krankheit hinzu, die so ähnliches wie ein Lagerkoller ist, und die Infizierten zielsicher in den Wahnsein treibt. Einige der Protagonisten benehmen sich auch zusehends so, als wäre einiges im Oberstübchen durcheinander geraten, so daß auch niemand so richtig weiß, woran er an den anderen ist. Die Handlung erinnert dabei stark an die Dead Space Videospielreihe oder auch den gleichnamigen Comicfilm. Die Darsteller leisten dabei solide Arbeit, sprich sie bringen die Panik ihrer Charaktere gut rüber.
Es ist lange her, das ich so ein temporeichesn Survival Horror gesehen haben. Wirklich schade das die anvisierte Trilogie nicht zustande kam, ich hätte gern mehr von der Thematik gesehen. Wer auf SF mit einer bedrohlichen Atmosphäre steht sollte sich Pandorum auf alle Fälle mal anschauen. Warum gibts eigentlich nicht mehr solche Vertreter aus Deutschland?
8/10

Details
Ähnliche Filme