Eine Schifffahrt auf dem Atlantik wird für eine Gruppe Kreuzfahrturlauber und die Besatzung zu einem mysteriösen und gefährlichen Unterfangen im Bermuda Dreieck.
Das sagenumwogene Bermuda Dreieck eignet sich natürlich hervorragend für einen Mysteryfilm, doch um einen stimmigen Streifen zu schaffen, braucht es, wie man bei "SOS-SOS-SOS Bermuda-Dreieck" sieht, etwas mehr als nur mysteriöse Elemente aneinanderzureihen, denn Story und Charaktere wurden in der Regiearbeit von Rene Cardona Jr. weitestgehend vernachlässigt.
So werden einem sämtliche Figuren gleich zu Beginn vor die Augen geworfen, wobei diesen im weiteren Verlauf wenig Tiefe verliehen wird. Da hätten wir das alte Familienoberhaupt, welches eher eine Nebenrolle einnimmt, obwohl es von dem Werbezugpferd John Huston gemimt wird, ein naseweises Mädchen, welches eine aus dem Meer gefischte Puppe mit sich rumschleppt und ständig irgendwelche Todesprohezeihungen von sich gibt, die dann doch nicht so eintreten, deren zerstrittenes Onkel- und Tantepaar, von dem der männliche Part gerne dem Alkohol fröhnt und dadurch bei seiner Chirurgenarbeit bei einem Kind mal arg fehl gehandelt hat, eine wunderschöne Tochter, die von der ansehnlichen Gloria Guida gespielt wird, deren größte Leistung es ist, in einem roten Bikini ihren wohlgeformten Körper zu präsentieren, weitere nebensächliche Familienbandenmitglieder, einen schwarzen und leicht zu verängstigenden Schiffskoch, einen verwegenen Kapitän, der von Hugo Stiglitz dargestellt wird und weiteres unerwähnenswertes Bordpersonal.
Diese Figuren erleben allerhand aneinandergereihte Mysterien auf hoher See, welche mit dem Fund der Puppe beginnen und sich fortsetzen mit grün angemalten Tauben, Nebel, unidentifizierbaren Lichtern, Funkproblemen, Stürmen und unerklärbaren Farbänderungen des Meeres und zwischenzeitlich geht es dann mal unter den Wasser, wo man sich gegen Haie und Seebeben erwehren muss.
Wie gesagt, bei einer halbwegs sinnigen Gesamtstory und interessanteren Figuren hätte man aus diesen Situationen was machen können, aber so wirkt alles wie aneinandergereihtes Stückwerk, was schade ist, zumal die Bilder an Bord, auf und im Meer garnicht mal übel eingefangen wurden und Atmosphäre ebenfalls vorhanden ist.
Spannung kommt nicht so recht auf, schaurig wirds auch selten und die wenigen blutigen Einlagen hinterlassen mit Ausnahme der in der Schiffschraube endenden Unterwasserschweißarbeit ebenfalls keinen nachhaltigen Eindruck.
Toll ist zweifelsohne die Musik von Stelvio Cipriani, der in gewohnter Weise ins Ohr gehende und passende Melodien beigetragen hat.
Insgesamt ist "SOS-SOS-SOS Bermuda-Dreieck" ein optisch und akkustisch ansprechender Mysterystreifen, der auf Grund der schwachen Story und der mauen Figuren sein Potential verschenkt und daher wohl für die Meisten ungesehen verschollen bleibt.