Tommy Lee Wallace, der schon Carpenters “Halloween“ eine zweite Fortsetzung angefügt hat (und auch Tom Hollands “Fright Night“), betätigt sich hier erneut als Weiterspinner einer Geschichte.
Mit ordentlich Splatter gewürzt und einer ungewohnten Hauptrollen-Besetzung (Edelrocker Jon Bon Jovi) ist “Vampires: Los Muertos“ ein weiterer Vertreter des modernen Vampirfilms, der sich weit vom Tragisch-romantischen der klassischen Vampirgeschichte entfernt hat.
Die Mischung aus Vampirfilm und Italo-Western hatte bei Carpenter noch ein durchaus interessantes Grundmotiv (die katholische Kirche, welche den Vampirismus förderte), verkommt in der Fortsetzung aber zur simplen Jagd in rotgetauchten Sonnenuntergang-Bildern.
Auch die konstant bedrohlich wirkende Musik, die Brian Tyler ziemlich Carpenter-getreu komponiert hat, kann hier keine unheimliche Atmosphäre schaffen.
Sonnyboy Jon Bon Jovi passt irgendwie nicht in die Rolle des harten, desillusionierten Vampirjägers. Seine schauspielerischen Leistungen hat er zwar schon öfters unter Beweis gestellt, aber ich nehme ihm diesen zynischen Charakter einfach nicht ab.
Trotzdem ist es interessant sich vorzustellen, wie den Fans des Schmuse-Rockers das halbverdaute Essen aus dem Gesicht fällt, wenn sie ihrem properen Helden dabei zusehen, wie er Köpfe abschlägt, Körper aufspiesst und das Blut nur so spritzt. Warum man für diese Rolle nicht Henry Rollins, Alice Cooper oder Marilyn Manson genommen hat, bleibt schleierhaft ...
Ein durchschnittlicher Horrorfilm, solide inszeniert und mit einigen spannenden Kameraeinstellungen, aber die Geschichte bringt nichts Neues.
Arly Jover, die charismatische Anführerin der Vampire, spielte schon in “Blade“ eine Vampirin, ebenso Natasha Gregson Wagner (Tochter von Natalie Wood und Stieftochter von Robert Wagner), die man bereits in “Revenants“ als Blutsaugerin sah. Cristián de la Fuente, der den jungen Pater Rodrigo spielt, sieht aus wie Anthony Delon, der zuviel Bodybuilding gemacht hat.