Um eines gleich vorweg zu nehmen: Dieser Film sollte mitnichten als Polit-Satire verstanden werden, denn das ist er schlichtweg nicht und möchte es vermutlich auch gar nicht sein. Leider. Denn dass Kerkeling durchaus dazu in der Lage ist, Privilegierte vorzuführen und kräftig durch den Kakao zu ziehen, hat er in der Vergangenheit immer mal wieder eindrucksvoll bewiesen. Dieses Potential verschenkt Kerkeling hier komplett zugunsten einer einfachen, wenn auch über weite Strecken halbwegs gelungenen Komödie. Wer Spaß am Charakter des versoffenen, verrauchten, schmierigen Kleinstadt-Redakteurs Horst Schlämmer hat, kommt hier voll auf seine Kosten. Bedauerlicherweise hat Schlämmer allein aber nicht für eine Spielfilmlänge gereicht, weshalb sich ca. ab der Mitte des Films widerwärtige Mediennutten und Z-Promis wie Gunter Gabriel, Kader Loth und Bushido ein vollkommen überflüssiges Stelldichein geben, das Kerkeling sich besser gespart hätte. Neben den harm- und belanglos befragten Politikern wie Jürgen Rüttgers oder Cem Özdemir ist der einzige wirklich Prominente Michael Schumacher, der ebenfalls einen kurzen Gastauftritt inne hat. Die echten Überraschungen des Films sind aber Kerkelings gelungene Parodien von Polit-Fratzen wie Ulla Schmidt.
Trotz komplett fehlendem Biss und nicht vorhandener Spontaneität bei Passantenbefragungen, Politikerinterviews und TV-Guerilla-Aktionen, die allesamt gestellt sein dürften, sowie enttäuschenden Nebendarstellern (Alexandra Kamp, Simon Gosejohann) eine zwar flache, aber dank Kerkelings Charakteren immer noch unterhaltsame Komödie.