Im Zuge der Kolonialbestrebungen Japans während des Zweiten Weltkriegs besetzte die japanische Armee die chinesische Mandschurei. MEN BEHIND THE SUN schildert die Gräueltaten um das dort stationierte Lager 731, wo Folter und Menschenversuche an der Tagesordnung standen. Im Zentrum des Geschehens steht eine Gruppe japanischer Jugendlicher, die zu Kindersoldaten herangezogen werden und jegliches Mitgefühl abtrainiert bekommen…
MEN BEHIND THE SUN ist wohl einer der härtesten, abartigsten filmischen Werke überhaupt. Der Streifen strotzt nur so vor nihilistischer, brachialer Gewaltdarstellungen. Splatterheads kommen auf ihre Kosten. Wer sich jedoch an derartigen Gewaltdarstellungen aufgeilt, findet wahrscheinlich auch SCHINDLERS LISTE und die Tagebücher von Anne Frank sexuell erregend. Der Gore ist aus äußerst menschenverachtend und beruht auf wahren Begebenheiten. Ein Baby wird im Schnee zurückgelassen. Einer Frau wird, nachdem sie extremer Kälte ausgesetzt war, Haut und Muskeln von den Armen heruntergerissen. Eine Katze wird in einen Raum voller Ratten geworfen und zerfleischt (sieht sehr echt aus!). Ein Mann scheißt in der Druckkammer seine eigenen Eingeweide aus. Abartig bis zum Anschlag. Allein schon die Tatsache, dass die chinesischen Probanden „Baumstamm“ genannt werden:
„Er ist ein Baumstamm, mit dem man an kalten Tagen ein ordentliches Feuer machen kann. (…) Man kann aus Baumstämmen aber auch gute Särge machen.“
Kriegsfilme sind ja in der Regel entweder einseitig und übertrieben heroisch oder Moral getränkt und abschreckend. MBTS ist eher letzteres, jedoch mit dem gravierenden Unterschied, dass die oben erwähnte Gewalt zu detailliert und explizit dargestellt wird. Praktisch wie im Horror- oder Exploitationfilm. Damit erzielt der Streifen zwar auch seine ganz spezielle Wirkung, aber natürlich auf ganz andere Weise als Filme wie GEH UND SIEH, FULL METAL JACKET und OVERLORD.
Fazit:
Die japanischen Kriegsverbrechen als Splatterfilm. Abgrundtief pervers, gleichzeitig großes Genrekino.