Review

Men Behind the Sun (1988)
"Men Behind the Sun" erzählt die wahre Geschichte des japanischen Gefangenenlagers 731, einem bakteriologischen Versuchslabor im besetzten China zur Zeit des Zweiten Weltkrieges. Auf der Suche nach einer ultimativen biologischen Waffe (um die chinesische Bevölkerung unter Kontrolle zu halten), werden unter der Leitung des sadistischen Generals Ishii extrem grausame Experimente mit chinesischen und russischen Gefangenen durchgeführt...

Regisseur „Mou Tun Fei“ der bereits mit Filmen wie „Frauen im Foltercamp (1980)“ auf sich aufmerksam machte, hat man es auch zu verdanken, dass der oft besprochene "Men Behind the Sun" abgedreht wurde. Kranker Scheiß oder historisches Zeugnis? Es dürfte sich hier tatsächlich eher um ein historisch fokussiertes Filmchen handeln, das zwar so manch Gräueltat explizit zeigt, aber nicht dem Selbstzweck dient. So ist „Men Behind the Sun“ ein einzigartiger Film, der klar kontrovers ist und zum debattieren anregt.

Die Story, man befindet sich 1944-45 im besetzten China, genauer im Lager 731. Hier werden zu einen, junge Soldaten (ähnlich der Hitler Jugend) ausgebildet und zum anderen Versuche und Experimente an Gefangenen gemacht. Das Ganze wird dann ziemlich explizit gezeigt, sodass der Film gerade mit seinem realen Hintergrund und seinem Doku Stil ziemlich beklemmend und authentisch rüber kommt.

Die Umsetzung hat hier funktioniert. Es ist immer so eine Sache, ein Kriegs-Drama gut und stimmig umzusetzen, gerade wenn die Story nicht fiktional ist, sondern historisch. Hier hat Regisseur „Mou Tun Fei“ gute Arbeit geleistet und ein Ergebnis erzielt, was sich sehen lassen kann und das zugleich noch Emotionen beim Zuschauer auslöst. Die Effekte sind in Ordnung und schauen gut aus. Insgesamt alles akzeptabel.

Schauspielerisch gab es auch nichts zu kritisieren.

Subjektiv fand ich es ganz interessant mal zu sehen, wie die Thematik um diese wahre Begebenheit mit „Einheit 731“ und General Ishii umgesetzt wurde. Als Kultfilm wegen seiner „härte“ halber würde ich ihn aber nicht bezeichnen, da gibt es Härteres in heutiger Zeit. Trotzdem bietet die „uncut“ Fassung schon ein paar nette Brutalo-Szenen, die auch recht gut und authentisch gestaltet wurden. Einen ganz großen und dicken Minuspunkt gibt es für die völlig unnötigen Tier-Snuff Szenen! Das hat nichts mit Filmkunst zu tun. Insgesamt konnte mich aber „Men Behind the Sun“ ein wenig unterhalten.

Fazit:
Men Behind the Sun kann man, muss man aber nicht gesehen haben. Interessant für alle, die sich mit dem besetzten China in Kriegsjahren 1944-45 auseinandersetzen wollen. So wie für die Freunde härterer Filmchen natürlich.

Bewertung:
6 / 10 Punkten.

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