Review

Zu MEN BEHIND THE SUN liest man oft die absurdesten Storys. Meinungen wie „der krankeste aller Sicko-Streifen“ oder „übelster Exploitation – Abschaum“ ist nicht selten zu lesen, aber beides stimmt einfach nicht.

MEN BEHIND THE SUN ist ein quasi-dokumentarischer Film (angeblich sollte es ja eine Doku werden, aber das Bildmaterial wurde nicht freigegeben) über das Gefangenenlager 731, welches neben dem Massaker von Nanjing sicherlich den dunkelsten Fleck in der Geschichte Japans darstellt.
Im Lager 731 wurden unmenschliche Experimente an Gefangenen ausgeführt, die denen der Nazis in nichts nachstehen.

Einer populären Meinung über MBTS kann ich nur zustimmen: Dieser Film ist wirklich der am schwersten zu ertragende, härteste und widerlichste Film aller Zeiten. Es mag zig Filme geben in denen zig mal mehr Blut fliesst, aber in MBTS bekommt der Zuschauer in ungeschminkter, dokumentarischer Art die Nachstellungen einiger Experimente die in diesem Lager stattgefunden haben sollen vor Augen geführt.
Positive Elemente sucht man vergebens und selbst vor Kindern macht Ishii keinen Halt. Kindersoldaten müssen sich die Experimente ansehen um gewappnet für das spätere Leben als Soldat zu sein und ein kleiner Junge wird sogar seziert.
Also alle die „goilen Splädda“ haben wollen sollten gewarnt sein und alle die bei diesem Film sagen „der ist nicht brutal“ haben ihn entweder nicht verstanden, oder sind als gefährlich einzustufen. Ich weiss zwar genau das es wieder irgendwelche Experten geben wird die trotz aller Warnungen mit diesem Film sich selbst und den Freunden beweisen will was für ein geiler Typ er doch ist, aber für alle die das planen habe ich einen guten und todernst gemeinten Rat: lasst es bleiben. Mit diesem Film kann man wirklich was anrichten und ich kann mir durchaus vorstellen das damals in China einige Leute vom Kinosaal direkt ins Krankenhaus sind.

Kommen wir mal zu den oben genannten Meinungen:

MBTS hat es auf keinen Fall verdient als „Exploitation-Schund“ oder als Sicko bezeichnet zu werden und somit auf eine Stufe mit Filmen wie ICHI – THE KILLER oder EBOLA SYNDROME gestellt zu werden. Beide eben genannte Filme sind selbstzweckhaft gewalttätig und dienen purer Unterhaltung . MBTS hingegen klärt auf über abscheuliche Verbrechen an der Menschheit im Namen der Forschung und vor allem im Namen des Vaterlandes. Ich kann nur nochmals betonen: Dieser Film ist vor allem abschreckend.

2 Vorwürfe muss sich Regisseur T.F. Mous gefallen lassen. Auch wenn seine Intention gut gemeint war und das daraus resultierende Werk 100%ig seinen Zweck erfüllt geht es meiner Meinung nach zu weit echte Leichen zu benutzen (er hat es in einem Interview zugegeben) und auch Tiersnuff sollte nicht unbedingt seinen Weg in einen Film finden.


Fazit:
Ich tu mir schwer diesen Film zu bewerten. Er ist alles andere als ein Vergnügen und genau das macht ihn ja auch irgendwo gut. Dieser Film wird den Zuschauer deprimieren und so schnell nicht loslassen.
MBTS ist eine sehenswerte Quasi-Doku für Menschen mit sehr stabilen Nerven und Mägen.

Ich kann aber einfach nicht mehr als 6 von 10 geben

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