Pünktlich zu Halloween legt ein Farmer bei Umgrabungs-Arbeiten versehentlich einen Sarg frei. Was er nicht ahnt, als er diesen öffnet, ist, dass sich darin ein waschechter Zombie befindet, der nach all den Jahren in der Grube natürlich entsprechend schlecht gelaunt und hungrig ist. So macht der lebende Tote sich zunächst über seinen Befreier her und danach steht eine Gruppe von Teenies, die gerade im angrenzenden Wäldchen campiert, auf dem Speiseplan. Natürlich wird jeder Gebissene auch schon kurz darauf selbst zu einem Zombie. Die beiden Kids Bob und Sally müssen um ihr Leben laufen, um der Übermacht der Fleischfresser zu entgehen... Es hat zwar beinahe zwanzig Jahre gedauert, aber dank eines findigen DVD-Anbieters ist auch diese olle Zombie-Kamelle doch noch offiziell in einer deutschen Version erschienen, die zu allem Erstaunen auch noch recht liebevoll aufgemacht und uncut gewesen ist, wenn auch plump synchronisiert. Klar, dass die artifizielle Verbindung zu George A. Romeros Untoten-Filmen dabei nun zu Werbezwecken mächtig in den Vordergrund gestellt wird, denn S. William Hinzman, der die Party hier als Regisseur, Co-Drehbuchautor, Produzent und Darsteller in Personalunion geschmissen hat, war immerhin damals der erste Friedhofs-Zombie in "Die Nacht der lebenden Toten" und hat auch sonst ab und an mit dem Pittsburgher Independent-Filmer zusammengearbeitet. So gestaltet sich sein "Flesh Eater - Revenge of the Living Dead" ähnlich wie "Verdammt, die Zombies kommen" fast schon als so etwas wie eine inoffizielle Fortsetzung zu besagtem Schwarzweiß-Klassiker, wobei man hier allerdings im Gegensatz zu Dan O’Bannons Pseudo-Komödie nichts irgendwie (absichtlich) auf lustig getrimmt hat. Stattdessen verschlägt es Hinzman samt Crew und Laien-Darstellern zuerst mal in den nächstbesten Wald, um eine Schlachtplatte größeren Ausmaßes zu intonieren, die unter semiprofessionellen Gesichtspunkten recht anständig zusammengeschustert wurde. Dass der Filmemacher dabei ordentlich sich selbst feiert und auch viele Reminiszenzen an seinen Auftritt im ’68er-Meisterwerk wach werden, war ja zu erwarten. Ebenso, dass er es nicht wirklich mit einem Romero aufnehmen kann, was das spannende Erzählen einer echten Geschichte anbelangt, denn selbst für einen billigen Zombie-Streifen ist die Storyline absolut jämmerlich. So ergeht er sich eben in einer steten Abfolge von augenscheinlich abgeschauten Szenarien, blutigen Splatter-Szenen und den gelegentlichen Nudity-Einlagen, an so etwas wie einem richtigen Plot ist Hinzman allerdings nicht interessiert. Einerseits könnte man sich nun über die rigorose Klau-Mentalität der Macher (die von der Verbarrikadierung des Hauses bis hin zum standesgemäßen Downer-Ende wirklich alles abrippen, was nicht niet- und nagelfest ist) so richtig ärgern, aber andererseits hat man dann doch eher das Gefühl, dass der Streifen einen solchen Aufwand im Grunde genommen gar nicht wert ist. So ist man hier besser beraten, sein Augenmerk auf die zahlreichen, passablen Schmodder-F/X zu richten, als nach irgendwelchen Meriten Ausschau zu halten, die die Existenz des Films legitimieren würden. Nun ja, das Ganze ist nun wirklich kein Meisterwerk geworden, kann aber immerhin bauchmäßig unterhalten und sieht sich angenehmer an, als Hinzmans vorhergehender Slasher-Verschnitt "American Killer". Ein in seiner Beschränktheit recht sympathisches Filmchen also, das vom technisch-handwerklichen Niveau in etwa auf einer Linie mit dem Mini-Klassiker "The Dead Next Door" liegt und für Fans von derartigem Low Budget-Kram dank Authentizitäts-Bonus gleichsam solides Entertainment liefert.
6/10