Franks Bewertung

starstarstar / 3

0-5 Sterne für den Film, gefolgt von dem "Härtegrad" auf einer Skala von 0-10

Diese Kritik ist Bestandteil der erstmalig in der SPLATTING IMAGE veröffentlichten Fortführung von "Die Angst sitzt neben Dir"


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Review

von Frank Trebbin

Claire Spencer ist zwar in zweiter Ehe glücklich verheiratet und zusammen mit ihrem Mann, dem Wissenschaftler Norman Spencer, zu Wohlstand gekommen, doch irgendein dunkler Schatten liegt über der attraktiven Enddreißigerin. Dieser wird größer und gewichtiger, als Claire wähnt, daß in dem abgelegenen Haus am Vermont Lake ein Geist umhergeht. Erst glaubt sie, daß es jener der angeblich ermordeten Nachbarin sei, doch als diese überraschend wieder auftaucht, nimmt Claire kurzerhand Kontakt zu dem Geist auf – mit fatalen Folgen für sie und Norman...

Einen filmischen Bogen zu schlagen von Hitchcocks "Das Fenster zum Hof" bishin zum jüngsten Box-Office-Hit des Genres "The Sixth Sense" – dies mag im Kopf von Robert Zemeckis herumgespukt haben. Was er mit "Schatten der Wahrheit" aber schlußendlich verwirklicht hat, ist eine zu lange, zu unausgewogene Mischung aus Geisterfilm und Psychothriller, die zwar durch die namhafte Besetzung das Teenie-Metier weit hinter sich läßt, dafür aber auch in punkto Stil und Tempo hausbackener wirkt. Das nervenaufreibende Finale macht dennoch wieder Boden gut und die über den Film verteilten Schockeffekte lassen alte Carpenter-Zeiten aufleben. So gewinnt man bei "Schatten der Wahrheit" den Eindruck, daß Robert Zemeckis weiterhin zu den besseren Geschichtenerzählern Hollywoods gehört, seine Kunst aber ziemlich abhängig von der Güte des Stoffes ist. Fazit: durchaus ok – nicht mehr und nicht weniger! Auf Video cropped, auf DVD letterboxed (2,35:1). Mit Harrison Ford, Michelle Pfeiffer, Diana Scarwid, Miranda Otto u.a.

Anmerkung aus 2018:

Auch wenn hier und jetzt noch deutlicher zu Tage tritt, wie sehr
„Schatten der Wahrheit“ eher von diversen Hitchcock-Filmen als von dem Geisterfilm-Genre als Ganzes beeinflusst ist, so funktioniert doch Robert Zemeckis Psychothriller immer noch auf nahezu allen Ebenen. Lediglich die schon damals registrierte gewisse Behäbigkeit bei der Erzählweise, die so eigentlich gar nicht mehr in heutige Zeiten passt, dürfte die You-Tube-Generation vom Genuss des doch an sich weiterhin soliden Unterhaltungsfilms mit Star-Aufgebot abhalten. Die nunmehr veröffentliche Blu-ray überzeugt auf technischer Ebene mit einem DTS-Surround-Ton, der ausreichend dynamisch ist, um zu gefallen und einem Bild, das gegenüber den als weicher empfundenen bisherigen VÖs nunmehr angenehm klar und trotz leichtem Filmkorn scharf genug ist, um mit heutigen Produktionen konkurrieren zu können. Bildformat: 2,35:1.

© Selbstverlag Frank Trebbin

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