Review

Es sollte ein spaßiger Ausflugs-Trip unter Freunden werden. Wer würde in solch einer Situation mit einem Autounfall rechnen? Doch genau das geschieht und Rettung scheint in Sicht zu sein, als ein Krankenwagen an der Unfallstelle erscheint. Doch das Krankenhaus, in welches der verletzte Freund von Emily eingeliefert wird, erweist sich als ein bizarrer Ort unter der Leitung des teuflischen Dr. David Benway. Eine Nacht des Schreckens beginnt! Wer wird entkommen? Wer wird sich als Nächstes auf dem OP-Tisch des Todes wiederfinden?


Um es gleich vorwegzunehmen, dieser Film hat nichts mit dem erst kürzlich erschienenen "Autopsy" von I-On Media zu tun, der über Splendid vertrieben wurde. Thematisch ähneln sich die Filme zwar, das ist dann aber auch schon alles, was die Werke miteinander verbindet. Das bezieht sich vor allem auch auf die vorhandene Klasse, denn war "Autopsy" noch ein sehr atmosphärischer-und auch spannender Horrorfilm, so wird der Zuschauer dieses Mal mit einer offensichtlich niedrig budgetierten Produktion konfrontiert, die nur in ganz wenigen Phasen überzeugen kann. Die größte Schwachstelle liegt sicherlich in der Erzählstruktur begründet, erscheint die Geschichte doch zumeist ziemlich zerfasert und lässt keinen richtigen Erzählfluss aufkommen. Immer wieder eingefügte Umschnitte zu Nebenerzählsträngen erweisen sich als wahres Gift für eine straighte Erzählweise und beeinträchtigen das Filmvergnügen doch ziemlich stark. Das ist aber längst nicht das einzige Manko, denn auch die Darsteller hinterlassen nicht unbedingt einen guten Eindruck.

Nun sollte man das bei einem Film dieser Art eventuell auch nicht als Grundvorraussetzung ansehen, aber die Darsteller-Riege erweist sich doch als äusserst farblos und blass, zudem kann nicht ein einziger Charakter der Story sonderliche Symphatiepunkte beim Zuschauer sammeln. Das Einzige, was man eigentlich als positiv bewerten kann ist die Atmosphäre in dem sogenannten Krankenhaus, wo man eigentümliche Experimente an den Jugendlichen vornimmt. Hier kommt stellenweise schon etwas Bedrohliches auf und das ganze Ambiente ist herrlich siffig und düster in Szene gesetzt. Dafür kann sich allerdings zu keiner Zeit echte Spannung aufbauen, denn das Geschehen ist doch extrem vorhersehbar, selbst die zum Ende hin angedachte Wendung der Geschichte kann man nicht als Überraschungsmoment ansehen. Zu klar liegen die Zusammenhänge auf der Hand, als das man einen echten Aha - Effekt erleben würde.

Wenn die mir vorliegende deutsche DVD nun wenigstens mit einigen netten SFX aufwarten würde, dann könnte man ja teilweise von einer kleinen Entschädigung sprechen, doch sämtliche härteren Szen sind natürlich wieder der Schere zum Opfer gefallen, so das sich der Film ohne jegliche Höhepunkte seinem Ende entgegenschleppt. Zudem sind die Schnitte auch noch äusserst auffällig gesetzt und lassen die von Haus aus schon nicht flüssige Story streckenweise noch unausgegorener erscheinen. Von einem echten Filmgenuss kann man also nicht wirklich reden, denn Regisseur Tammy Sutton hat ganz einfach zu viele Fehler gemacht. Am stärksten muss man ihm die Vorhersehbarkeit der Ereignisse vorwerfen, denn selbst mit wenig Geld und in einer Zeit, in der es immer schwerer wird den Horrorfilm neu zu erfinden, kann man doch ein gewisses Maß an Kreativität vorraussetzen.

So bleibt letztendlich nicht viel übrig, was man "Autopsy II" wirklich positiv anrechnen kann, der zudem auch noch gut 10 Minuten kürzer ist, als es die Angabe von 83 Minuten aussagt. Trotz der sehr kurzen Laufzeit muss man leider feststellen, das der Film nicht dazu in der Lage ist, ganzzeitig gute-und kurzweilige Unterhaltung anzubieten. Zu unstrukturiert offenbart sich eine Geschichte, der es an jeglichen Höhepunkten mangelt. Eventuell mag eine sicherlich folgende Uncut - Version des Filmes für Gorehounds sehenswert sein, doch werden auch die härteren Passagen das Werk insgesamt nicht sonderlich aufwerten.


Fazit:


Leider ist "Autopsy II" ein eher enttäuschender Genrevertreter, den ich persönlich sogar als unterdurchschnittlich einstufen würde. Bestimmt wird der Film dennoch seine Fan-Base finden, mich konnte er jedenfalls nicht überzeugen.


3/10

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