Bei den ganzen Autopsie-Filmen (und den unterschiedlichen Schreibweisen) kommt man so langsam durcheinander, - bei diesem handelt es sich um eine indirekte Fortsetzung zu „Autopsy“ von 2008, wobei die Handlung weder an den Vorgänger anknüpft, noch erzählerisch mit diesem verbunden ist. Allerdings erreicht er auch nicht ansatzweise dessen Qualitäten.
Die sechs Medizinstudenten um Sienna machen einen Wochenendausflug zu einer großräumigen Bude in der Nähe eines Sees, bis die Freunde nach und nach spurlos verschwinden. Alsbald findet man sich in einem still gelegten Hospital wieder, wo ein Ärzteteam verschiedene Experimente mit den unfreiwilligen Probanten anzettelt…
Die Rahmenhandlung, in der die überlebende Person die Geschichte einem Cop erzählt, gibt zwangsläufig innerhalb der ersten Minuten preis, wer das Martyrium überleben wird und auch einer der Drahtzieher und Handlanger ist schnell ausgemacht.
Bösewicht Tatum könnte allerdings direkt einem zeitgenössischen Vampirfilm entsprungen sein, mit seinem schwarzen Ledermantel, den langen dunklen Haaren und dem stets gesenkten Haupt. Daneben gibt es noch einige Ärzte und Krankenschwestern, während die Medizinstudenten eine höchst durchschnittliche Truppe präsentieren, von denen niemand sonderlich markant erscheint.
Nach einem wenig spannenden Vorlauf mit dem obligatorischen Zwischenstopp an der ältesten Tanke Amerikas und dem dazugehörigen Redneck wird sich zunächst amüsiert, bis zwei Dorfsheriffs verschwinden und mit ihnen die Studenten, wobei fraglich ist, wie eine einzelne Person unbemerkt Leute betäuben und verschleppen kann.
Noch unwahrscheinlicher ist allerdings ein nächtlicher chirurgischer Eingriff, denn am nächsten Morgen erwachen die Typen mit einer frischen Naht auf der Brust, ohne sich an etwas erinnern zu können.
Als man die Wochenend-Residenz fluchtartig verlassen will, streikt natürlich das Auto und schon befinden sich allesamt im Griff der dubiosen Mediziner, welche in erster Linie Organhandel betreiben, in zweiter Instanz an einer Krankheit forschen.
Splatterfreunde bekommen indes solide Kost geboten, obgleich man selten explizit zu Werke geht und Details größtenteils außen vor bleiben. Eine Brust wird aufgeschnitten, ein Bohrer dringt tief in einen Körper ein, ein Fuß wird abgeschlagen, es gibt zwei Schusswunden, eine Spritze ins Auge und eine Machete im Oberkörper. Für die morbide Stimmung sorgen die leicht dreckig wirkenden Räume, viel Blut auf dem Boden und einige formierte Körperteile.
Als jemandem kurzfristig die Flucht gelingt, gerät das Treiben folgerichtig spannender, jedoch lässt der finale Twist einige Unwahrscheinlichkeiten im Raum stehen, zumal einige Zufälle zuviel ins Spiel kommen.
Immerhin hat sich das Drehbuch überhaupt um eine storytechnische Wendung bemüht, was dem ansonsten üblichen Ablauf eine leicht markante Note verleit.
Viel hängen bleibt am Ende dennoch nicht, denn weder liefern die Darsteller überragende Leistungen ab, noch sticht die Erzählung optisch oder akustisch heraus.
Ein passabler Genrebeitrag mit einigen Gewalteinlagen, einem kurzweiligen Showdown, aber auch einigen Löchern im Skript, welches im Gesamtbild unnötige Fragen aufkommen lässt.
Taugliches Mittelmaß und für eine Sichtung nebenher in Ordnung, mehr nicht.
5 von 10