Der noch reichlich wenig vorbelastete Rand Ravich (The Maker) packt große Namen in ein Psychodrama, das Erinnerungen an Rosemaries Baby wach ruft. Der Astronaut Spencer Armacost (Johnny Depp) ist einer von zwei Raumfahrern, die für 2 Minuten jeglichen Kontakt verlieren. Auf der Erde zurück stirbt sein Partner kurz darauf und dessen Frau begeht Selbstmord. Doch auch Spencer erscheint seiner Frau Jillian (Charlize Theron) verändert. Als Jillian ihre Schwangerschaft bemerkt, spricht Spencers ehemaliger behandelnder Arzt, der von der NASA entlassen wurde, einen verstörenden Verdacht aus.
Praktisch ohne Einsatz von Special Effects fordert The Astronaut's Wife - Das Böse hat ein neues Gesicht die Phantasie des Zuschauers, getragen von der Musik des zwischen Avenging Force, mehreren American Fighter und den Austin Powers Filmen sowie Crime Is King vielseitig eingesetzten George S. Clinton, mit großteils unbeantworteten Andeutungen und Hinweisen heraus, die vorbelastet durch Science Fiction von Die Dämonischen über Alien³ bis Species ein Feuerwerk an Horrorvorstellungen auslösen.
Leider unterstützt dies Johnny Depp, den ich dank neuer Frisur zuerst an Stammsprecher David Nathan (u.a. auch Synchronstimme von Christian Bale) erkannt habe, nicht. Sein hölzernes Acting erinnert in keiner Form an die schauspielerischen Glanzleistungen, mit denen er seinen Erfolg seit dem Leinwanddebüt in A Nightmare On Elm Street untermauern konnte. Charlize Theron agiert hingegen schon eher recht solide. Ihr an die Neunziger Eurodance Truppe Mr. President erinnernder Kurzhaarschnitt kann ihre Anmut nicht entstellen. Sie steigert sich überzeugend in den psychischen Albtraum hinein, lediglich ein kleiner Funke fehlt, der den Zuschauer nicht auf ihre Seite zieht.
So ist die zerbrechlich dünne Geschichte The Astronaut's Wife - Das Böse hat ein neues Gesicht trotz guter Ansätze leider wenig mitreißend. Der Produktionsumfang bewegt sich auf dem Niveau einer Mystery Serienfolge, in deren Laufzeit die nicht ausreichend interpretierten, dramatischen Momente etwas rasanter hätten arrangiert werden können. Um im Kino zu brillieren, wäre es bei einem so subtilen Film nötig gewesen, akribisch jede kleine Unstimmigkeit auszumerzen und die Akteure um ihr Leben spielen zu lassen. So bleibt es eine unscheinbare Alternative im Fernsehprogramm, die man bei Interesse einmal ansehen und wieder vergessen kann.