Mitten in den Wirren des 2. Weltkrieges wird eine Gruppe von amerikanischen Soldaten beauftragt, den Soldaten James Ryan in der Normandie ausfindig zu machen. Seine 3 Brüder sind allesamt innerhalb einer Woche gefallen und nun soll er, der letzte verbliebene der Ryan- Brüder, nach Hause zu seiner Mutter gebracht werden.
Der Film beginnt (nach der Szene auf dem Soldatenfriedhof) am D-Day mit der Landung der amerikanischen Truppen bei Omaha Beach. Hier wird schockierend und ausführlich der Schrecken des Krieges einem vor Augen geführt. Die Szene ist eigentlich schon fast "legendär" und sie sollte eigentlich jeder kennen. Was hier an Gewalt gezeigt wird hat man in dieser Form selten gesehen, jedoch wirkt alles realistisch und auch in keinster Weise überzogen.
Was aber nach diesem mehr als gelungenen Einstieg folgt ist mal wieder typischer amerikanischer Schrott: Jeder Deutsche wird als ein aufrechter Anhänger von Hitlers Ideologie dargestellt, Deutsche sind alle hinterhältig und brutal. Die Figuren und ihre Handlungsweise werden den ganzen Film über nur über einen Kamm geschoren; alle Deutschen sind böse und hinterhältig, während alle Amerikaner gute und tapfere Menschen sind. Von deutschen Widerstandskämpfern wie Stauffenberg oder den Geschwistern Scholl hat man in Amerika anscheinend noch nichts gehört!
Zudem wirkt die gesamte Geschichte aber auch noch so schlecht konstruiert und vorallem unglaubwürdig das ich mich ernsthaft fragen muss wie dieser Blödsinn 5 Oscars und 2 Golden Globes gewinnen konnte. Als ob es die amerikanische Regierung auch nur im entferntesten interessieren würde ob 4 Brüder in einer Woche sterben. Aber nach typischem amerikanischen Klischee wird niemand im Stich gelassen. Zwar ist der Film gut besetzt durch Tom Hanks(Road to Perdition), Matt Damon(Bourne Triologie) und Tom Sizemore(True Romance), aber bei einer so schlechten und propagierenden Geschichte kann selbst ihre schauspielerischere Leistung kaum etwas herausreißen.
So läuft der Film den Rest über nur noch in diesem Fahrwasser ab und bietet nur noch Logiklöcher und jede Menge amerikanischen Patriotismus. Am Ende wird Ryan natürlich noch gefunden und zusammen bekämpfen die Amerikaner heldenhaft die Deutschen.
Wie Steven Spielberg(Weiße Hai, Indiana Jones Reihe, Jurassic Park) nur einen dermaßen schlechten Film drehen konnte wird mir immer ein Rätsel bleiben.
Der Soldat James Ryan ist meiner Meinung nach einer der überbewertesten Filme aller Zeiten. Wie man diesen Film in einem Atemzug mit genialen Kriegsfilmen wie Full Metal Jacket oder Platoon nennen kann ist mir einfach unbegreiflich. 2 Sterne gibt es noch für den realistischen Anfang und die guten Schauspieler, ansonsten ist der Film ein Fall für den Sondermüll.