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Juni 1944: Nach der Landung der Alliierten in der Normandie erhält ein Trupp von acht Mann den Spezialauftrag, den Soldaten James Ryan (Matt Damon), dessen drei Brüder bereits ihr Leben im Krieg lassen mussten, hinter den feindlichen Linien zu bergen, um seiner Mutter (Amanda Boxer) den Tod ihres letzten Sohnes zu ersparen.

Nach einem gewaltigen Auftakt, der die Illusion von großen Heldentaten auf dem Schlachtfeld zunächst überzeugend demontiert, wandelt der Film sich zu einem gefühligen Kriegsdrama mit kalkuliertem Personal: Vom Zyniker, der die Effizienz der Operation bezweifelt, über den Pazifisten, den es in die Kriegshärten einzuführen gilt, bis zum besonnenen Anführer, der zu vermitteln sucht, ist alles dabei. Dass der verschollene James Ryan sich schließlich als strahlender Mustersoldat erweist, der sich seiner Kameradenfamilie ebenso verpflichtet fühlt wie seiner leiblichen, enttarnt den vorgeblich kritischen Film als verlogene Heldenhuldigung, die letztlich der Legende zuarbeitet, die alles verschlingende Bestie Krieg könne mit Kameradschaft und Schneid bezwungen werden. Eine für den Regisseur typische Vermengung disparater Elemente, deren ausgespieltes Pathos der anfänglichen Kompromisslosigkeit in den Rücken fällt.

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