Was Kult-Regisseur Hal Ashby (für so unterschiedliche filmische Meisterwerke wie Harold and Maude und Coming Home verantwortlich) 1979 mit Being there abgeliefert hat, gehört zweifellos zum Edelsten und Feinsten, was in Hollywood jemals an satirischem Inhalt auf Filmrollen gebannt worden ist. Nicht nur, daß der berühmt-berüchtigte Peter Sellers seinen (vor-)letzten großen Auftritt in bemerkenswert zurückhaltendem schauspielerischen Acting absolviert, sondern auch das übrige Ensemble erbringt seinen jeweiligen Part zum überaus gelungenen und schwarz-humorig eingefärbten Gesamteindruck. Denn es ist genau dies, was Willkommen Mr. Chance (so der deutsche Verleihtitel) auszeichnet: ein rabenschwarzes Sittengemälde der nicht erst seinerzeit als medienverseucht diagnostizierten späten 70er Jahre, in denen es einen vom subalternen Gärtnerdasein befreiten, tumben TV-Junkie über diverse un/-glückliche Zufälle bis in die höchsten Gemächer der Staatskunst verschlägt, auf daß er schlußendlich als aussichtsreichster Kandidat für das Amt des US-Präsidenten gehandelt wird. Die sensationelle, weil nur noch bitterböse bis blasphmische Schlußsequenz, welche das vorsichtige Wandeln des zum Mr. Chancy Gärtner avancierten Helden auf präsidialen Gewässern ins Bild setzt, unterstreicht auf brillante Weise den ätzenden Zynismus dieses leider nur selten zu besichtigenden Filmes.
Zusammengefaßt also: Filmisches Dissidententum auf hohem Niveau und weit überdurchschnittlicher Schauwert ergeben absolut verdiente 8,5/10.