Als der Nachrichtensprecher Howard Beale (Peter Finch) von seiner Kündigung erfährt, gibt er vor laufender Kamera bekannt, sich in der nächsten Sendung das Leben nehmen zu wollen. Die Einschaltquoten steigen sprunghaft an und der Sender vermarktet Beale kurzerhand als populären Medienapokalyptiker. Prompt schnellen die Quoten ins Unermessliche…
Eine flüssig inszenierte und souverän gespielte Fernsehverteufelungssatire, die sich mit der Fähigkeit des Fernsehens beschäftigt, Kritik zu integrieren und dadurch nicht nur wirkungslos verpuffen zu lassen, sondern sogar in einen gewinnträchtigen Vorteil umzuwandeln. Die Figurencharakterisierung hält freilich an erwartbaren Zuschreibungen fest: Diejenigen, die kritische Distanz zum Medium wahren, können sich ihre Bodenhaftung, Natürlichkeit und emotionale Unverstelltheit bewahren; diejenigen, die sich dem Medium hingeben, verlieren jeden Realitätsbezug und werden liebesunfähig. Die gerade gegen Ende immer einseitigeren Wortgefechte zwischen den guten Fernsehskeptikern und den bösen Fernsehjüngern lassen den Film zunehmend zu einer beinahe eingeschnappten Abrechnung mit der Flimmerkiste werden, der es nicht gelingt, sich neben dem kritischen Standpunkt auch eine plausible Gegenutopie auszumalen, die – bei aller Gänsehaut – die Ängste der Gegenwart auch als Plaisier der Zukunft vorstellbar werden lässt.