Review

„Critical Mass“ ist ein sehr mieses „Die Hard“ Rip-Off vom vielfachen Regieverbrecher Fred Olen Ray.
Gleich schon zu Beginn darf einem Böses schwanen, denn der Häuserblock, welcher ins Blickfeld gerät, trägt den Schriftzug Cyberdyne Systems. So heißt die Firma zwar auch im Film, ändert aber nix an der Tatsache, dass der Beginn massig Filmmaterial aus „Terminator 2“ recycelt. Der Inhalt dieser Szene? Terrorist Samson (Udo Kier) und seine Radaubrüder klauen eine Bombe bei der Firma und machen bei der Flucht Rabatz mit der anrückenden Polizei.
Derweil hockt Wachmann Mike Jeffers (Treat Williams) mit seinen Arbeitskollegen in einem putzigen Atomkraftwerk kurz vor der Schließung. Natürlich hat Mike eine Elitekämpfervergangenheit und kam nur durch Pech an den miesen Job und steht jetzt kurz vor der Arbeitslosigkeit. Aber er trägt das Ganze locker und macht noch einen auf moralisch, indem er sich nicht darüber beschwert, dass er bald auf der Straße steht. Treat Williams guckt den ganzen Film über so enttäuscht aus der Wäsche, dass man glaubt, er sehne sich danach mal wieder ein „Substitute“-Sequel zu drehen.

Genau dieses Kraftwerk haben sich Samson und seine Bande natürlich ausgesucht und überfallen es, um aus der Bombe eine Atombombe zu machen und Forderungen zu stellen. Natürlich ist Mike der einzige, der sie aufhalten kann, und zusätzlich rennt noch ein Senator mit seinem Kamerateam herum, der noch einen Bericht vor Ort drehen wollte…
Selten habe ich eine derart spannungsarme „Stirb langsam“ Kopie gesehen. Das x-te Kraftwerkszenario kotzt den Zuschauer schon bald an, da er nur die ewig gleichen und unglaublich öden Räume in undefinierbar hässlichen Farben zu sehen bekommt. Spannung kommt keine auf, überraschende Wendungen gibt es keine (es sei denn man findet es überraschend, wenn die Terroristen mal wieder ein paar saublöde Fehler machen, damit sich Mike aus einer lebensbedrohlichen Situation retten kann). Die vermeintlichen coolen Sprüche sind alle saudumm und auch die Regie hat nichts zu bieten.

Und die Action? Tja, auch da sieht es relativ düster aus. Mag die ein oder andere der Minischießereien in der Fabrik ganz nett sein, so sind Auftakt und Showdown komplett recycelt. Zu Beginn der bereits erwähnte „Terminator 2“-Klau, während man für den Showdown die Truckjagd aus „Universal Soldier“ recycelt hat (wenn man aufpasst, sieht man in mindestens einer Einstellung einen UniSol am Lenkrad des Verfolgerfahrzeugs sitzen). Immerhin sind die Szenen sehr viel besser hinein geschnitten als in „Militia“ und ähnlichen Filmen, aber das tröstet nicht wirklich.
Treat Williams spielt hier besonders lustlos, während Udo Kier noch routiniert agiert. Lori Loughlin hat den Job vor allem wegen ihres Aussehens bekommen, denn sie spielt die PR-Managerin als Dummchen vom Dienst (schon allein die Kalaschnikow-Szene ist himmelschreiend dämlich). Ähnlich mau sind auch die restlichen Knallchargen.

Alles in allem ein sehr schwaches Stück B-Action mit wenig eigenen Actionszenen, von denen auch nur wenige überzeugen. Selbst Genrefans nicht zu empfehlen.

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