Das Land wird mit Opium überschüttet. Aus Unwissenheit werden viele krank und süchtig, doch die meisten verarmen oder sterben. Obwohl der Import verboten wird, wird aus dem Ausland weiterhin Opium ins Landesinnere geschmuggelt, auch Dank Hilfe Einheimischer. Der talentierte Kämpfer Chan versucht die Hintermänner aufzuhalten, und bekommt dabei kräftige Unterstützung von Wong Fei-Hung.
Ich glaube Chinesen sind ein nachtagendes Volk, Wenn die mal einen Brass auf Ausländer haben, schlägt sich das in Filmen hundertfach nieder. Zur Abwechslung sind es aber mal nicht die Japaner, sondern hauptsächlich die Briten, die das Land gegen den Willen des Kaisers munter mit Opium überschwemmen. Sucht, Armut und generell ghettoähnliche Zustände breiten sich immer weiter aus, da kocht natürlich die Volksseele.
Leider beginnt die Story ziemlich zähflüssig. Nach der gewaltigen Massenszene direkt zum Start, setzte leider zurecht meist gescholtene Hong Kong Humor in massiver Form ein, speziell bei Held So Chans Verwandschaft. Was seine dominante Tante (hey reimt sich) als Wutbürgerin mit den vorstehenden Zähnen und seine Witzfigur von Vater Marke Fußabtreter vom Stapel lassen, ist schon sehr schwer verdaulich. Wer, wie ich, seine Probleme damit hat, kann getrost so etwa auf Minute 30 Vorspulen.
Spätestens als Chan aber selbst der Abhängigkeit verfällt und auf harte Tour den cold Turkey durchmacht, mach Hero among Heores wirklich Laune. Donnie Yen darf mal wieder ausführlich zeigen wie erstklassig sein Kung Fu ist, da kann man auch schonmal den Seileinsatz verzeihen. Als Gegner dienen dabei die einheimischen Kollaborateure der Opiumdealer, denen ein Verbot und damit einhergehend auch den exzellenten Verdienst natürlich äußerst ungelegen kommt. Das führt aber erfreulicherweise zu einem hohen Tempo und spektakulären Fights, die dem Eastern Fan eine Träne in die Sojasoße träufeln läßt.
Wenn man zu Beginn sich nicht so verkalauert hätte, wäre Hero among Heroes sicher ein wirklich guter Vertreter der Asiaklopperei sein können. Das Humorverständnis der HK-Filmindustrie werde ich wohl nie begreifen (wahrscheinlich ists umgekehrt mit westlichem Humor vermutlich ähnlich), aber hier wird einfach viel Laufzeit weggeworfen. Hier wäre deutlich mehr drin gewesen.
6/10