CJ Nicholas (Jesse Metcalfe) ist ein ehrgeiziger junger TV-Reporter mit einer starken Abneigung gegenüber dem erfolgreichen Staatsanwalt Mark Hunter (Michael Douglas).
Eines Tages bekommt CJ durch Hunters Assistentin Ella (Amber Tamblyn) das Video eines Polizei-Verhörs in die Finger und glaubt darauf erkennen zu können, dass Hunter Beweismaterial fingiert um eine hohe Verurteilungsrate zu erreichen.Um den durch das Video erlangten Verdacht beweisen zu können kommt der junge Reporter auf eine irrwitzige Idee. Er will sich selbst als Hautverdächtiger für einen Mord ins Spiel bringen und Hunter dann vor Gericht entlarven.
Als eine junge Schwarze ermordet aufgefunden wird schlägt CJ`s große Stunde. Zusammen mit seinem Kollegen Corey, der alles per Videokamera dokumentiert, macht er sich ans Werk falsche Spuren hinsichtlich seiner Täterschaft zu legen. Der Erfolg lässt nicht lange auf sich warten. CJ wird verhaftet und vor Gericht gestellt. Den Pulitzer-Preis bereits vor Augen hat er ein scheitern seines Plans allerdings nicht in betracht gezogen….
Peter Hyams ist ein routinierter Regisseur, allerdings auch einer, dem noch nie ein wirklich überzeugender Film gelungen ist. „Beyond A Reasonable Doubt“ macht hier keine Ausnahme. Sein Remake des gleichnamigen Fritz-Lang-Films aus dem Jahre 1956 kommt über gepflegtes, filmisches Mittelmaß kaum hinaus.
Gründe dafür gibt es verschiedene, die zwar einzeln nicht sehr ins Gewicht fallen, zusammengenommen aber einen potenziell guten zu einem höchst mittelmäßigen Film machen.
Einige dieser Gründe liegen im ziemlich zielstrebigen Drehbuch verborgen, dass die Handlung zwar in gutem Tempo mit diversen Wendungen voranschreiten, andererseits aber nötige Erklärungen, Raffinesse, ausgefeilte Charaktere und Dialoge vermissen lässt.CJ`s Abneigung gegenüber Hunter wird beispielsweise nicht erklärt. Er mag ihn halt nicht!
Der ganze Storyverlauf ist zwar reich an Wendungen, glaubwürdige wie unglaubwürdige (Wer würde schon auf die hirnrissige Idee kommen sich als Mordverdächtiger erscheinen zu lassen!!!), vorhersehbar sind sie trotzdem nahezu allesamt.
Dazu gesellen sich drei wenig facettenreiche Hauptcharaktere, die zumindest im Falle von Metcalfe und Tamblyn mit ebensolchen Schauspielern besetzt sind. Der Routinier Michael Douglas steckt die beiden in seinen wenigen Szenen locker in die schauspielerische Tasche und lässt phasenweise erahnen, was aus dem Film insgesamt hätte werden können.
Gerade das Genre des Gerichts-Thrillers ist mangels Möglichkeiten zu ausufernden Action-Szenen auf ausgefeilte Dialoge angewiesen, der hier tätige Autor hat das wohl nicht so recht kapiert oder seine Zielvorgabe war eine andere, jedenfalls kommt auch auf rethorischer Ebene keine große Spannung oder Begeisterung auf.
Obwohl der Film ganz gut unterhält, wenn man sich an den genannten Einzelheiten nicht stört, so fällt doch auf, dass er sehr oberflächlich, glatt, konturlos und kalkuliert wirkt. Ich würde dies mal als die Handschrift von Regisseur Hyams bezeichnen.
Fazit: Unterhaltsam, aber insgesamt mittelmäßig. Ein typischer Peter-Hyams-Film eben.