Jesse Metcalfe spielt einen jungen Journalisten, der einem aufstrebenden Bezirksstaatsanwalt, gespielt von Michael Douglas, unterstellt, dass dieser Beweise fälscht, um möglichst viele Fälle für sich entscheiden und einen Schuldspruch erwirken zu können. Zusammen mit einem Kollegen legt er bei einem neuen Mordfall eine Spur aus Indizien, die auf ihn als Täter deuten, um nachweisen zu können, dass erneut Beweise auftauchen, die eigentlich gar nicht da sein dürften. Als beim Verfahren dann alle Stricke reißen und er tatsächlich in der Todeszelle landet, obwohl die Indizienspur erst nach dem Mord gelegt wurde, ist seine letzte Hoffnung seine Geliebte, gespielt von Amber Tamblyn, die wiederum beim Bezirksstaatsanwalt beschäftigt ist.
"Gegen jeden Zweifel" ist einer dieser Filme, ohne die sich die Welt definitiv auch weiter gedreht hätte; gradlinig und einfach konzipiert, ohne nennenswerte Innovationen dahingedreht und dann auch noch ein Remake von "Jenseits allen Zweifels" aus den 50ern. Dennoch handelt es sich beim Justiz-Thriller um einen durchaus unterhaltsamen, kurzweiligen Film, der zumindest in Ansätzen besser ist, als vergleichbare TV-Thriller.
Die Story funktioniert dabei im Endeffekt lediglich aufgrund der durchaus ordentlichen Grundidee, auch wenn die Charaktere dabei nicht einmal im Ansatz konstruiert werden. So ist die erste Filmhälfte, in der primär Indizien geschaffen werden, die auf den Journalisten als Täter hinweisen, recht unterhaltsam, wobei zu keinem Zeitpunkt echte Spannung erzeugt werden kann, da sich der Film des Eindrucks seiner doch etwas gradlinigen Konstruktion und seiner Zugehörigkeit zur zweiten, wenn nicht sogar dritten Reihe Hollywoods kaum erwehren kann.
Auch wenn der anschließende Prozess und dessen Hintergründe ein wenig arg konstruiert und damit unglaubwürdig wirken, entsteht doch eine gewisse Spannung mit der Verurteilung des Unschuldigen aufgrund der gelegten Indizien und aufgrund fingierter Beweise. Den Sprung in die belanglose, aber doch recht sehenswerte Mittelmäßigkeit nimmt "Gegen jeden Zweifel" im Endeffekt durch seine finale Wendung, die relativ überraschend, wenn auch ebenso konstruiert wie manch anderer Twist, daherkommt.
Ansonsten gibt es sehr wenig zu vermelden. Die Regie wirkt mittelmäßig, mitunter auch unmotiviert, eine Atmosphäre kommt selten zustande, die musikalische Untermalung ist unauffällig, während narrativ versierte Arbeit geleistet wird, sodass im Grunde keine Längen entstehen. Regisseur Peter Hyams, von dem unter Anderem "End of Days", "12 Stunden Angst" und "Das Relikt" stammen, stellt also erneut seine Mittelmäßigkeit unter Beweis.
Und auch darstellerisch könnte es der Begriff "unauffällig" kaum besser treffen, so liefern Jesse Metcalfe und Amber Tamblyn durchschnittliche Leistungen, die nicht weiter beeindrucken und unscheinbar bleiben, während Michael Douglas, der als bekanntester Darsteller in einer eher kleineren, potentiallosen Nebenrolle zu sehen ist, zumindest mit seinem Charisma und seiner Präsenz positiv auffällt.
Fazit:
"Gegen jeden Zweifel" verläuft gradlinig und unterhält trotz seiner offensichtlichen Mittelmäßigkeit durchaus. Darstellerisch und inszenatorisch wird Unauffälliges geboten, so ist der Film den Kinobesuch nicht unbedingt wert, aber Solides muss ja auch nicht schlecht sein.
60%