Irgend jemand, der bei einem deutschen Titel wie "Schön bis in den Tod" nicht eher denkt, man würde gleich einem Serienkiller zuschauen, der Teilnehmerinnen an einem "Beauty Contest" dahinmeuchelt oder zumindest Models, die an Bulimie zugrunde gehen?
Naja, immerhin der Serienmeuchler hat es in dieses weitere, nicht unbedingt heiß begehrte Slasherremake aus den 80er Jahren geschafft, nur handelt es sich bei den Opfern hier dann doch um eine Horde bitchiger Uschis aus dem Mädchenverbindungshaus einer klassischen US-Universität.
Auch hübsch anzuschauen, wenn auch beträchtlich austauschbarer: alle ne dicke Lippe, schlechte Angewohnheiten, verhüllte Hupen und einen strähnigen Pudel auf dem Haupt. Sowas killt man doch gern.
Worum es in dieser 476.Formel-Anordnung diesmal geht: ein blöder Studentinnenscherz, mit dem man es einem Jungspund mal so richtig zeigen soll, was aber derbst nach hinten losgeht, als das vermeintlich mit Drogen dahingeschiedene Opfer wie zur unsinnigen Bekräftigung von eben dem angeknacksten Nicht-Täter noch mal mit einem Radkreuz durchbohrt wird. Nu ist sie richtig tot und die Leiche wird im passend lokalen Minenschacht versenkt.
Ein Schelm, wer da nicht denkt, daß 8 Monate später zur großen Abschlußsause die üble Abrechnung steigt. Und so isses.
Nein, orginell ist "Sorority Row" bei bestem Willen nicht. Da werden zu viele bekannte Bilder und Versatzstücke aufgehäuft und allein die Zusammenstellung der armen bösen Mädels könnte offensichtlicher nicht sein: da haben wir die fiese Sippenchefin, die rassige Asiatin, eine ständig winselnde Brillenschlange, die nur wegen ihres Stipendiums mitmacht und die Vollschlampe, die es notfalls auch mit der Gewerkschaft der lokalen Kanalarbeiter an deren Arbeitsplatz treiben würde, wenn es ihr nützt. Ach ja, und Briana Evigan, die nicht nur etwas brünetter ist, sondern auch als einzige gegen die Idee des Leichenversteckens, weswegen ihre "Schwestern" den Corpus auch gleich mal vorsorglich in ihre Jacke einwickeln, bevor sie sie entsorgen. Also erstmal Schnauze halten.
Doch zur Abschlußnacht gehts rund, der Kuttenkiller geht um und er hat ein irre genial modifizierte Radkreuz im Gepäck, mit dem man aufsehenerregend meucheln kann. Und natürlich kann es mal wieder jeder gewesen sein: die Tote auf Urlaub, das arme männliche Opfer des Scherzes, der beinahe schon in der Klappse war und drei Viertel des Films nicht erreichbar ist, die noch bitchigere Schwester der Toten, die widerborstige Cassidy oder doch jemand gaaaaanz anderes?
Als Erstes gehen die Schlampe und ihr Psychiater über den Jordan und bis dahin funktioniert das Rätselspiel noch, aber spätestens beim dritten Opfer, das mit der ganzen Affäre nix zu tun hat (außer daß sie sich in einer dampfenden Dusche aufhält) wirds wie so viele übelst offensichtlich: hier gehts nicht um Rache, sondern um ein typisch an den Haaren herbei gezogenes Motiv. Und deswegen darf sich dann auch gleich jeder bei den Nebendarstellern umsehen...
Allzu groß ist die Auswahl der Sprechrollen nicht, da bleiben ja nur noch ein paar Jungs (Boyfriends, pardon) und das herbe Hausmütterchen, daß Carrie Fisher als ABM-Maßnahme spielt, zu deren Zweck sie sinningerweise eine Flinte mit sich rumschleppt.
Ist der Film nun also dummer Mist?
Nö!
Er ist gut produziert, alle spielen im Rahmen ihrer Möglichkeiten und das Fest, auf dem der Killer umgeht und bei dem man den bedrohten Opfern natürlich ihre Not nicht abnimmt, ist klassischer Slasherstoff. Die Ausstattung ist in Ordnung, es wird recht flüssig und graphisch gemeuchelt - nur ist das alles irgendwie übermäßig bekannt oder auch: olsch!
Hier kann nichts überraschen, nur "Malen nach Zahlen" kann gespielt werden, das aber als Standard-Slasherfan nach Herzenslust und so schlecht sehen die Mädels nun auch wieder nicht aus. Prima Hysterie im letzten Drittel und der unvermeidliche Hausbrand machen dann das Sahnehäubchen aus und so spult sich das Gemetzel munter runter.
Langeweile kommt also nicht auf und thematisch ist das so angelegt, daß sogar Mädels hier ihren Zielgruppenslasher finden können - allein mangelt es am Unverwechselbaren.
Das Motiv am Ende: tralala. Der Hinweis auf eine Fortsetzung: logo!
Alles wie gehabt, voll retro und total chic, aber letztendlich wie die Brüste der meisten Anwesenden: gewollt nachbearbeitet!
Ach so, und mit dem Original von 1983 hat dieser Film nur den schief gegangenen Scherz gemeinsam und die verschwundene Leiche - aber blonde Bimbos gibt zum Glück heute wie damals...(5/10)