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England, Mitte des 16. Jahrhunderts: Die gläubige Katholikin Maria Tudor herrscht über das Land, doch ihre Zeit neigt sich dem Ende entgegen. Nummer eins in der Thronfolge ist Elizabeth, die Tochter des verstorbenen Königs Heinrich VIII und dessen zweiter Frau Anne Boleyn. Für Maria Tudor ist Elizabeth ein Bastard und sie ist – was noch weit schlimmer ist – Protestantin. Die Berater von Maria Tudor wirken darauf hin, dass Elizabeth im Sinne Englands und des katholischen Glaubens hingerichtet werden müsse. Doch Maria Tudor kann sich nicht zum Todesurteil gegen ihre Halbschwester durchringen. Als sie 1558 stirbt, wird Elizabeth mit gerade 25 Jahren Königin von England, Irland und Frankreich und findet sich prompt im Mittelpunkt zahlreicher Intrigen wieder.

Elizabeth ist wirklich ein sehr opulenter Historienschinken. Was hier an Sets und Kulissen aufgefahren wird ist allererste Sahne. Wer Freude an vergangenen Zeiten, hunderten verschiedener Kostüme, prachtvoll ausgestatteter Interieurs hat wird voll bedient und für Fans der Royals, die Krönungszeremonie sah 400 Jahre früher genauso eindrucksvoll aus.
Im Gegensatz zu den überzeugenden Schauwerten, fand ich das Script allerdings etwas zu weitschweifig. So interessant die vielen Ränkespielchen und Intrigen der Earls und Lords innerhalb und mit Frankreich, Spanien und Schottland außerhalb auch sind, irgendwann ging mir das ewige Gefrage wen die gute Elli den nun ehelichen soll doch etwas auf den Keks. Klar, es ist essentiell speziell für den Schluß des Films, aber irgendwann sah das ganze aus, wie die mittelalterliche Variante der Herzblatt Show.
Insgeheim hatte ich mich eigentlich schon auf die große Schlacht gefreut, wie sie beinahe alle Historienschinken zu bieten haben, aber bis auf einen Nachblick auf ein Schlachtfeld, hält sich Elizabeth diesbezüglich vornehm zurück. Historisch ist alles soweit ich als Laie behaupten kann alles größtenteils korrekt. Auslöser des ganzen Dilemmas war der Konflikt zwischen Katholiken und Protestanten, aufgrund dessen England sogar mit dem Papst brach und eine eigenständige Kirche gründete. Auch Szenen aus dem Vatikan werden gezeigt, der sogar 007 Daniel Craig als gedungenen Mörder losschickt.
Der internationale Top Cast läßt ebenfalls wenige Wünsche offen. Cate Blanchett gehört mit Preisen zugeschüttet. Sie verkörpert das Leben, Lieben und die Geschichte Elizabeths mit allen Facetten hervorragend. Spaßig auch der Auftritt von Vincent Cassell als durchgeknallter Homo Graf von Anjou mit sichtlicher Selbstironie. Für meinen Geschmack war der Film stellenweise etwas zäh (wahrscheinlich doch zu oft Braveheart geschaut), aber wer schnörkellosen Royal Soap mit tollen Darstellern und authetischen Settings mag, ist hier absolut richtig.
6/10

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