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Geheimtipp! Die Story ist absolute Nebensache: Junge Schwarze sucht nach dem Tod der Adoptiveltern ihre leibliche Mutter, und findet diese in der weißen Cynthia.  Was sollte man wohl von einem Film diesen Plots erwarten? Rosamunde-Pilcher-Niveau? Billige Effekthascherei? Das Drücken auf die Tränendrüse? Langeweile, weil eigentlich gar nicht viel passiert?

Ich darf versichern: Es passiert wirklich nicht viel. Auch wenn das Drehbuch Schwarz auf Weiß und Bildungsschicht auf Arbeitermilieu treffen lässt, sind hieraus mögliche Konflikte nicht Thema des Films. Vielmehr ist dieser Eingriff von außen das, was ein Netz aus Lügen, Geheimnissen, Missverständnissen und Fehlkommunikation der hier gezeigten Familie urplötzlich zum einstürzen bringt. Und dieses Netz wird im Laufe des Films sorgsam und dicht gewebt, dem Zuschauer erst nach und nach in seinem ganzen Ausmaß enthüllt.

Was den Film zu einem Kunstwerk macht: Es ist unglaublich, wie authentisch und präzise die Charakter dargestellt sind, wie tiefe Einblicke man auch noch in "einfachste Gestalten" gewinnt, die hier nicht überzogen, aber auch keineswegs "entschärft" gezeigt werden. Selbst die Nebenrollen, etwa der krebsgängige Freund von Cynthias Tocher und die liebenswerte Mitarbeiterin vom Fotoladen sind unüberbietbare Glanzlicher der Schauspielleistung. Man ist rasch Teil der Familie, kennt und liebt jedes einzelne Mitglied und verzweifelt daran, wie diese aneinander vorbei reden und sich trotz aller Bemühungen spinnefeind sind. Und man sitzt mit am Tisch, beispielsweise als die Familie grillt - der Regisseur hat hier einfach die Kamera fest aufgestellt und die lange Szene an einem Stück abgedreht. Es ist das echte Leben mit echten Leuten. Und es sind echte Probleme, die der Zuschauer vielleicht auch aus seinem eigenen echten Leben kennt. Ein starker Film!

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