Ein oft schweigender und gnadenloser Sylvester Stallone gegen einen merkwürdigen Eddie Murphy Verschnitt namens Antonio Banderas. Und dazu noch eine unfähige Computer Hackerin, eine Diskette und eine Menge Geld. Das sind die Zutaten aus dem Richard Donner hier ein kompletten 130 Minuten Film zubereitet hat. Und teilweise ist der Geschmack recht Fad.
Die Story ist einerseits sehr langgezogen aber andererseits sehr gut aufgebaut. Und zum sterben langweilig ist der Film auch nicht. Es fehlt einfach nur der Schwung, denn die Story plätschert teilweise lange vor sich hin. Obwohl doch die Idee sich erst einmal gut und spannend anhört. Doch leider ist nur das Ende als perfekt zu bezeichnen.
Die Action habe ich schon sehr vermisst. Und auch Überraschungen und Wendungen sind kaum vorhanden. Und so ist es auch nicht verwunderlich das Sly und Banderas nach 5 Magazinen immer noch versuchen sich zu killen. Stattdessen müssen Hauswände und Skulpturen schaden nehmen. Und am Ende zählt da nur noch das Banderas sein Opfer beim Erschießen in die Augen sehen muss, sonst kann er es nicht.
Solche Szenen halte ich für Blödsinn. Und sowieso ist die Story in einigen Szenen schon sehr an den Haaren herbeigezogen. Und auch einige Logiklücken sind zu finden. Und diese Punkte haben diesen Film sehr geschadet. Denn ohne Zweifel, eine höhere Bewertung wäre durchaus möglich gewesen, da der Film im Gesamtbild überzeugt.
Die Spannung habe ich in den ersten 90 Minuten ebenfalls sehr vermisst. Erst am Ende ist Spannung aufgetreten. Und gerade das tolle Ende kann Punkten. Doch leider bleibt der Showdown ziemlich unspektakulär. Der Zuschauer sieht nur einen Banderas der in jedes Stockwerk einkracht. Aber keine Sorge, das ist nicht das entscheidende Ende des Filmes.
Die Darstellung ist eigentlich Genial. Gerade Sly konnte hier einige Sympathiepunkte sammeln, wie auch Julianne Moore. Nur einer tanzt aus der Reihe. Antonio Banderas spielt einen etwas verrückten Charakter. Vergleichbar mit dem Nicolas Cage aus Face/Off. Der Rest der Darsteller spielen kaum eine Rolle. Nur diese drei Personen (Stallone, Moore und Banderas) machen hier das Programm.
Die Atmosphäre ist gerade im Finale atemberaubend. Das ärgerliche an „Assassins“ ist, das einfach die Story zu lang gezogen wurde und die nennenswerte Höhepunkte fehlen. Hätte man diese Eigenschaften verbessert, wäre der Film auch wesentlich unterhaltsamer und hätte heute auch ein höheren Rang.
Fazit: Richard Donner (Lethal Weapon) hat aus diesem Film zu wenig rausgeholt. Die Story ist stellenweise packend aber auch teils sehr lahm. Und auch mehr Action und Spannung hätte geholfen. Dafür punktet die Atmosphäre und die grandiose Darstellerleistung. Und auch das geniale Ende kann Spannung erzeugen. Nur der Mario Van Peebles ähnliche Antonio Banderas konnte mit seiner Rolle mich nicht überzeugen. Ich trauere leider jetzt noch dem verschenkten Potenzial nach.
Kurzfazit: Perfekt für Zwischendurch!