Franks Bewertung

starstarstar / 2

0-5 Sterne für den Film, gefolgt von dem "Härtegrad" auf einer Skala von 0-10

Diese Kritik stammt aus der Buchreihe "Die Angst sitzt neben Dir"


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Review

von Frank Trebbin

Berlin im Winter 1923. Der jüdische Artist Abel Rosenberg kommt in die Stadt, um seine Schwester Manuela zu besuchen. Abel ist arbeitslos und seit dem Tod des Vaters ein zynischer Säufer. Als in seiner Umgebung gräßliche Morde geschehen, wird er von Kommissar Bauer schnell als Hauptverdächtiger abgestempelt. In Wahrheit steckt aber ein wahnsinniger Nazi-Wissenschaftler dahinter, der mit hungernden Arbeitslosen seine grausamen Experimente treibt…

In erster Linie ist Ingmar Bergmans „Das Schlangenei“ eine Parabel auf die Zeit der Weimarer Republik, in der das Unheil in Form der Nazis am Horizont aufzieht. Inflation, Arbeitslosigkeit und Hunger werden auf drastische Weise zu einem realen Horrorszenario vermengt, das durch die Morde des Mad Scientist seine phantastische Komponente erhält. In letzter Konsequenz ist der Film deshalb eher ein düsterer, sehr deprimierender politischer Film als ein echter Genrestreifen. Inhaltliche Parallelen zu „Der Mann, der Peter Kürten hieß“ sind überdeutlich, wenn auch nicht dessen formale Künstlichkeit erreicht wird. Von der Kritik ist „Das Schlangenei“ als vordergründiges Angst-Spektakel abgetan worden, was natürlich im Vergleich zu „echten“ Horrorfilmen sehr, sehr hinkt. Mit Liv Ullmann, David Carradine, Heinz Bennent, Gert Fröbe u.a.

© Selbstverlag Frank Trebbin

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