Lt. Harm Rabb und Lt. Meg Austin sind Anwälte des Judge Advocate General. Rabb war früher Navy Kampfpilot, bevor bei einer Nachtlandung auf einem Flugzeugträger etwas schief lief und man bei ihm Nachtblindheit diagnostizierte. Austin ist eine Waffensoftware-Spezialistin. Beide lösen nun besonders heikle Kriminalfälle, die sich in der US-Navy auftun. Dabei sitzt ihnen immer die große Politik im Nacken, die bloß keinen Staub aufwirbeln möchte und die die manchmal etwas unorthodoxen Methoden Rabbs fürchtet. Ganz anders sieht das der Admiral, der mit dem Duo immer auf sein bestes Team zurückgreifen kann, wenn irgendwo in der Navy wieder Unrecht geschieht.
Für die einen ist JAG eine spannende Anwaltsserie, für die anderen der längste join the Navy Werbespot der Welt und wie so oft liegt die Wahrheit irgendwo in der Mitte. Das man beim Dreh der Serie sehr oft wirklich mit der Navy zusammen arbeitete hat Vor- und Nachteile. Man kommt beispielsweise an Tonnen günstiger Footage heran und darf auch oft an Originalschauplätzen wie Flugzeugträgern drehen, aber auf der anderen Seite darf man keine Militärkritik erwarten, so das kritische Untertöne maximal stark in Watte verpackt vorkommen.
Im Zentrum steht das dynamische Ermittlerpaar des JAG (Judge Advocat General) Harm und Mac, deren unterdrückte Liebesbeziehung stark an Scully und Mulder erinnert. Erst am Ende der 10-jährigen Laufzeit wird brav verlobt, aber mittendrin abgebrochen, nachdem durch einen Münzwurf entschieden werden sollte ob die nähere Zukunft in San Diego oder London verbracht werden soll, da beide unterschiedliche Jobangebote für die Zukunft bekamen.
Die Serie bemühte sich immerhin recht realistisch auszuschauen, war eigentlich immer ganz nett zu zuschauen, hat mich aber nie wirklich gefesselt. Es macht aber zumindest nicht viel aus, wenn man die eine oder andere Episode verpaßt. 90% der Folgen sind in sich abgeschlossen. Wie es sich für Gerichtsshows gehört, eine neue Woche, ein neuer Fall. Allerdings fand ich die Ermittlungen meist interessanter als die Gerichtspassagen, die hat Matlock irgendwie unterhaltsamer gestaltet. Insgesamt eine solide Serie, allerdings etwas zu glattgebügelt, wie die weißen Anzüge ihrer Protagonisten.
6/10