Zwei Häftlinge brechen aus und landen auf einem führerlosen Zug.
Nach drei Jahren Einzelhaft hat Häftling Manny, Insasse eines Hochsicherheitsgefängnisses in Alaska, nur eines im Sinn: Flucht. Zusammen mit dem jungen Vergewaltiger Buck gelingt ihm der Ausbruch, und nach einem langen Marsch durch die eisigen Gletscher Alaskas schaffen es die beiden, einen Zug zu besteigen. Leider verstirbt der Lokführer, und sodann befinden sich die zwei Sträflinge, zusammen mit einer Bahnwärterin, auf einem führerlosen und menschenleeren Güterzug, der mit mehr als 80 Meilen dahinrast. Sämtliche Versuche, den Zug anzuhalten, sind auch in der Leitstelle vergebens, und so bleibt nur, den Zug auf ein totes Gleis umzuleiten, auch wenn sich zu diesem Zeitpunkt der Gefängniswärter per Hubschrauber an Bord des Zuges hat bringen lassen.
Manny gelingt es, die Lok abzukoppeln, dadurch Buck und die Bahnwärterin zu retten, und als Schlußbild sehen wir ihn stehend auf der Lok ins Verderben rasen.
Manches Kleinod harrt in den Regalen der Videoshops, zugedeckt von zwanzig, dreißig gleichen Blockbustern. Derweil liefert Jon Voight als Manny hier eine atemberaubende und absolut sehenswerte Performance als notorischer Mörder, Räuber aber dennoch mehr Mensch als der sadistische Gefängniswärter. Der Film ist mehr als ein reiner Actionfilm, teilt er sich doch in drei ganz unterschiedliche Abschnitte. Zuerst noch ein reiner Gefängnisfilm inklusive der Schilderung unmenschlicher Verhältnisse, dann die anstrengende Flucht und schließlich Action durch den führerlosen Zug. Man kann den unbedingten Freiheitswillen Mannys in jedem Augenblick nachvollziehen, ein Ziel, dem er alles unterordnet. Schön auch, daß auf die explizite Darstellung des finalen Unglücks verzichtet wird, das Schlußbild bleibt viel länger im Gedächtnis.
Ganz ausgezeichnet gelungen sind auch die Aufnahmen des dahinrasenden Zuges inklusive einer knappen Kollision – und das alles ohne digitale Effekte, die gab es nämlich 1985 noch nicht. Die Szenen im Gefängnis beinhalten eine ordentliche Portion Härte, dennoch ist man hier weit entfernt von Keilerein, Schußwechseln oder ähnlichem Viel faszinierender ist es indes, Voight zuzusehen und seine teils philosophischen Wortwechsel zu goutieren. Eigentlich ist alles perfekt...wäre da nicht Eric Roberts. Dieser ist unerträglich weinerlich, redet stetig dummes Zeug als glühender Bewunderer des legendären Manny und man wünscht sich, er würde alsbald vom Zug fallen. Das passiert leider nicht, und gerade die Originalfassung, die in punkto Härte natürlich ein Muß ist, beschert uns grausige Momente mit einer wimmernden Roberts-Stimme. Dafür muß man einen Punkt abziehen – 9/10