Der Auftrag den Privatdetektiv Harry Angel (Mickey Rourke) von dem mysteriösen Anwalt, Louis Cypher (Robert de Niro) erhält, erscheint nicht außergewöhnlich: Finde Johnny Favorite!
Die Ausmaße dessen sind allerdings alles andere als konventionell.
Prinzipiell ist damit inhaltlich der Plot von „Angel Heart“ erklärt, wobei die Erkenntnisse des Auftrags nicht zu erahnen sind.
Dabei sind die Nachforschungen seitens Angel, die quer durch die Landschaften Amerikas führen, im ersten Moment nicht immer spannend, teilweise sogar recht dröge inszeniert. Der Betrachter wird mit Informationen überflutet, die zunächst konsternieren und sich erst erschließen und einen genialen Sinn ergeben, wenn die Suche beendet ist.
Doch Informationen sind nicht das einzige womit der Zuseher reichlich konfrontiert wird. Darüber hinaus sind es herrlich skurrile Bilder, die allesamt einen symbolischen Wert haben, der zunächst wiederum nicht vollends klar erscheint, aber kognitiv meisterhaft ist.
Die Genialität von „Angel Heart“ spiegelt die Tatsache wider, dass jedes Bild, jede Information und wenn sie noch so banal erscheint, ein wichtiger Hinweis für die Auflösung ist, so dass jede Unaufmerksamkeit mit Unwissenheit bestraft wird. Blinzle nie!
Die Prämisse liegt auf der Hand, die Lösung ist so nah, aber letztendlich doch so fern.
Konträr dazu stehen die immer wieder ertönenden Klavierklänge und wiederkehrenden, symbolischen Bilder.
Es ist eine wirklich groteske und mitunter schwer zu erklärende Mischung, die Regisseur Alan Parker hier präsentiert. Genial ist sie allemal!
Für Rourke war diese Rolle als Harry Angel garantiert eine große Herausforderung, welche er allerdings in jeder Situation bravourös meistert. Er schafft es sogar dem Charakter mit seiner Person zu prägen, wodurch eine Assoziation Rourke Angel unweigerlich ist.
Robert de Niro spielt den Part des Louis Cypher wieder einmal teuflisch gut und unheimlich intensiv.
Visuell beeindruckend, intelligent und ansprechend erzählt - das alles ist „Angel Heart“; ein Thriller, der den Betrachter geschickt lockt, es aber nicht überreizt und letztendlich doch täuschen kann. (8/10)