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Ziemlich abgefahrene Mischung aus Thriller, Komödie und Fußball

Eines muß vorab gesagt werden: sollte man des englischen und insbesondere des Liverpooler Slangs nicht mächtig sein und sich den Film in deutscher Synchronisation anschauen, dann geht ein Gutteil des Witzes verloren, was zu einer Endnote von gerade einmal 6/10 führen würde. Aber dank des Mediums DVD und einiger sinnvoller Jahre in Schule und Universität kann man den Film im Original genießen, und das ist wirklich jede Minute Vokabellernen wert. Sicher, man lehnt sich an große Vorbilder wie Pulp Fiction und Konsorten an, neu ist das Gezeigte wirklich nicht, doch dem Regisseur gelingt eine famose Mischung aus Drogengebrauch, Skinheads, Gangstergeschichte, Auftragsmörder und geplatzten Deals, deren besonderer Reiz in der Konfrontation eines schwarzen Amerikaners mit der Liverpooler Drogenszene liegt.

Samuel Jackson, mit Kilt – warum er den trägt, wird nie erklärt – ist ein hervorragender Chemiker. Nach Jahren im Dienste der amerikanischen Drogengangster ist es Zeit für neue Ziele, zumal er die sagenhafte Formel POS 51 in seinem Kopf mit sich herumträgt – eine Mischung aus legal erhältlichen Stoffen mit sensationeller Wirkung auf den Konsumenten. Diese Formel will er für einiges Geld verkaufen, um sich zur Ruhe zu setzen, sprengt zuvor aber seine amerikanischen Dienstherren in die Luft. Auf geht es nach England, dem Land von Techno und Exstasy, denn dort gibt es gut zahlende Kunden. Bis das Geschäft aber abgewickelt ist, müssen allerhand seltsame Situationen überwunden und ein ehemaliges Liebespaar zusammengebracht werden. Aber eins ist klar – am Ende ist alles gut.

Das ist schon eine ganz eigene Mixtur, Gewalt wird nur in wenigen Momenten groß geschrieben, es geht mehr um sehr derbe Dialoge und auch recht derben Situationshumor. Sehr beispielhaft ist die Szene mit den Tabletten schluckenden Skins, deren Genuß leider kein Hochgefühl, sondern rickartigen Durchfall auslöst. Die Schauspieler sind bis auf Jackson weithin unbekannt, machen ihre Sache aber gerade auf britischer Seite hervorragend. Hier und da spritzt Blut, der Einsatz von stilistischen Mitteln ist auf der Höhe der Zeit, nette Verfolgungsjagd inklusive. Nur die Liebesgeschichte bremst den Fortgang der Handlung unnötig, ist der Film ohnehin schon recht kurz. Sicher darf man kein innovatives Produkt erwarten, aber man bekommt schön schräge Unterhaltung – aber, wie eingangs gesagt, nur in der Originalfassung. Für diese gibt es dann auch 8/10.

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