Review

Da malt aber jemand so richtig den Teufel an die Wand – nur leider weiß er nicht, welchen Teufel und an welche Wand.
So fühlt sich diese krude Mixtur aus Thriller, Science Fiction und Katastrophenfilm von Beginn an konfus an und bestätigt bis zum Ende, dass sie zu keiner Zeit in der Lage ist, einen roten Faden aufzunehmen.

Tatsache ist, dass Reporterin Allison nach einer Pinkelpause in den Parktoiletten ihre fünfjährige Tochter vermisst und ihren Ex für eine mögliche Entführung verantwortlich macht. Danach passiert alles und nichts: Warum auch immer, sucht sie in Jerusalem nach ihrer Tochter und kommt einer globalen Verschwörung auf die Spur, oder anders, - sie kommt hautnah mit einer Verschwörung in Kontakt, die sich offenbar schon lange angedeutet hat.

Allein das zusammengewürfelte Archivmaterial aus diversen Nachrichtensendungen macht stutzig: Teilung Palästinas, Gründung der EU, Rekordhoch für Gaspreise, der 11/9 und die Finanzkrise, - wie passt denn das alles zusammen?
Wenn man es schafft, den Streifen bis zum Schluss zu überleben, wird man feststellen: Gar nicht.

Dabei schöpft man innerhalb der ersten Viertelstunde beim Geschehen in LA noch ein wenig Hoffnung, als ein Erdbeben die Stadt erschüttert und kurz darauf ein Tornado durch die Straße zieht. Sieht zwar fx-technisch nicht knorke aus, bringt aber zunächst ein wenig Bewegung ins Spiel.
Auch ist die Verzweiflung einer Mutter nachvollziehbar, deren Tochter wie vom Erdboden verschwindet und dann noch innerhalb eines Chaos von Vermissten während des Erdbebens, bei dem die Polizei maßlos überlastet ist.
Bis dahin alles überschaubar und fast schon unterhaltsam.

Doch als via TV-News über den Präsidenten der Europäischen Union berichtet wird (aha, hier beginnt die Science Fiction) und über einen Antichristen, der das Volk Israels per KZ unterjochen will (hier wird´s spätestens geschmacklos), reißt irgendwann die Geduld des Zuschauers, der sich bis dato noch nicht wirklich damit auseinandersetzen konnte, worauf der Inhalt überhaupt hinaus will: Naturkatastrophen, verschwundene Menschen, merkwürdige Gruppierungen in Jerusalem, Widerstandskämpfer oder Fanatiker, ein relevanter Datenchip, Chemie im toten Meer und mittendrin eine Journalistin im undurchschaubaren Debakel, die genauso wenig wie der Zuschauer weiß, was der Humbug eigentlich soll.

Die Location in Jerusalem und Umgebung lässt zumindest ein wenig Authentizität aufkommen, die dazugehörige Musik ist größtenteils gefällig, doch wenn man einer Hauptdarstellerin folgen muss, die in ihrer Erscheinung und den mimischen Qualitäten zwischen abgehalfterter Pornoqueen und Drogenopfer am Bielefelder Bahnhofseck schwankt, sind Sympathien nur allzu schwer auszumachen.
Auch ihr merkwürdiger Begleiter, der offenbar bei der vorletzten Tour der Chippendales dabei war, bringt kein Licht ins Dunkel, zumal der genauso futzelig synchronisiert ist, wie die übrige Schar der darstellerischen Nullnummern.

Völlig absurder Stoff also, fast gänzlich ohne Action in phasenweise einschläferndem Erzählrhythmus, dazu hanebüchene Thesen ohne Fundament und ein Wirrwarr an zusammenhanglosen Genreelementen, die in keiner Hinsicht konform gehen.
Wer das zusammengeschustert hat, dürfte wohl keinen zweiten Film mehr verbrechen, höchstens eine Doku über Flora und Fauna Israels, - aber nur, wenn der Präsident des Europäischen Rates zustimmen sollte…
2 von 10

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