Wer an brasilianischen WIP denkt, der meint in erster Linie wohl den kultigen "Bare Behind Bars" - dabei ist "Ausgestoßen..." ein mindestens genauso würdiger Vertreter aus dem Land des Zuckerhuts. Italienisches Geld und Beteiligung machten diesen Sleaze-Kracher möglich, der eine gelungene Mischung aus Frauengefängnis, Kriminalfilm und Dschungelabenteuer darbietet.
Man kann es nur begrüßen, dass Regisseur Michele Tarantini einen solch wilden Genremix hinlegt, um nicht schon wieder auf abgedroschenes Allerlei wie Duschzenen oder lesbische Wärterinnen zu setzen (die es übrigens auch hier gibt). Stattdessen ist temporeiche Abwechslung angesagt, wobei "Ausgestoßen..." vor allem in der letzten halben Stunde auf die Actiontube drückt.
Vorher gibt es noch einen Knastaufstand, bei dem ordentlich die Kugeln fliegen. Der Produktion ist anzusehen, dass sie Wert auf eine gewisse Aufwändigkeit legt: Das heißt Massenszenen, Schießereien, Verfolgungsjagden im Regenwald usw. Wo sich viele Streifen dieser Art auf die grauen abgewetzten Wände irgendwelcher stillgelegter Fabriken beschränken, tut diesem Werk die zur Schau getragene Diversity durchaus gut. Leider ist vor allem die erste Hälfte ziemlich träge und einfallslos geraten, wofür es den Punkteabzug gibt.
Ansonsten kann man den Tag mit weitaus Schlechterem beginnen als mit WIP unter heißer Sonne. Das typische Schmuddelflair aus der glorreichen Zeit der Bahnhofskinos gibt es gleich inklusive mit dazu. Einer der unbekannteren Vertreter aus den Women in Prison-Gefilden, aber durchaus mal zum reinschauen (für Fans).