Zwei Feuerwehrmänner erfahren von einem Flammenopfer, dass in einer Gebäuderuine in einem runtergekommenen Stadtteil Goldschätze in Form von gestohlenen Kirchenutensilien liegen. Das lassen sie die zwei nicht nochmal sagen und machen sich direkt auf die Suche nach der Ware. Doch während der Suche überraschen sie eine Gang bei der Ermordung eines untreuen Mitglieds. Von nun an müssen sie sich der Gang erwehren, nebenbei das Gold finden und irgendwie auch noch fliehen.
Mit Trespass schuf Walter HIll einen sehr einfachen, aber auch sehr effektiven Actionreißer. Die Story könnte simpler kaum sein und auch die einzige Location, ein altes Fabrikgelände das vermutlich sowieso für den Abriß vorgesehen war und wo es sich ordentlich zündeln läßt, war wohl recht preiswert zu haben. In dieses eingeschränkte Szenario werden zwei Feuerwehrleute im Goldfieber und eine lokale Gang (bestehend ausschließlich aus Schwarzen, ob da eine Aussage dahintersteckt?), die die beiden ausschalten muß, da sie Zeugen eines Mordes nach einem mißglückten Drogendeal wurden.
Erfreulich dabei ist die Schnörkellosigkeit des Ablaufs. Ohne viel Tamtam werden die wichtigen Beteiligten vor Ort bugsiert, die Situation eskaliert zügig und ist mit dem Verhältnis 8 gegen 2 auch recht eindeutig verteilt, zumal die Gang-Mitglieder über Kampferfahrung und dicke Knarren verfügen, während den zwei Normalos nur ein Revolver und 21 Schuß Munition bleibt. Daraus akzeptiert ein Spannungsbogen, der auch bis zum Finale bestehen bleibt.
Lobend sei auch das logische Verhalten der Beteiligten in den meisten Szenen angemerkt. Bis auf wenige Ausnahmen reagieren beide Seiten durchaus nachvollziehbar. Fluchtwege werden gesucht bzw. verbaut, Hill verläßt sich nicht auf stures Geballer oder reine Gewalteinlagen, sondern setzt diese gezielt ein. Sogar die Darsteller geben dem permanenten Belagerungszustand einen gewissen Pfiff. Ohne jetzt ein großer Fan von Ice-T, Ice Cube, Ice Bear oder crushed Ice (oder wie diese ganzen Rapper Schauspieler alle heißen) zu sein, ihre Rolle als aufgebrachte Bösjungs bringen sie zuverlässig rüber (natürlich nicht ohne in jedem Satz mindesten einmal Shit, Fuck oder Motherfucker unterzubringen).
Trespass ist für mich aus der Kategorie "aus wenigen Mitteln, das Beste gemacht". Die beengte Location sorgt für Druck bei allen Beteiligten, bis die Ruine am Ende durch Brandsätze und Explosionen ganz schön malträtiert wird. Folgerichtig bekommt das Gold dann auch der einzige, der keinerlei Schuld bei dem ganzen Wirrwarr auf sich geladen hat, während die meisten anderen bald Six Feet under wohnen.
7,5/10