Review
von Leimbacher-Mario
Egal wie oft ich ihn sehe, ich erinnere mich an nichts
Ein das Bein von Megan Fox höggelnder Mini-Decepticon. Sams Mutter hysterisch auf Drogen am Campus. Ein riesiger Transformers mit noch größeren Hartteilen. Transformers-Zwillinge, die auf Gangsterrapper (?!) machen. Und komplett peinliche Kraftdemos der US-Army. Das sind nur die i-Tüpfelchen, warum "Transformers 2" eher schmerzhaft als unterhaltsam ist. Es ist der von mir wahrscheinlich verhassteste Teil der ohnehin schon qualitativ übersichtlichen Reihe. Ein riesiger Rückschritt vom soliden Original. Was passiert? Na, wenn das mal so einfach wäre... Ich habe ihn schon bestimmt eine handvoll Male gesehen, vom Kino über die DVD bis zu (einer optisch sehr beeindruckenden) 4K-Blu-ray, doch schon nach wenigen Stunden weiß ich über diese unfassbaren 150 Minuten (!?) kaum noch etwas. Es geht um den Meister von Megatron und scheinbaren Oberbösewicht und Ex-Prime The Fallen, der mit einer riesigen Kanone (?), die unter den ägyptischen Pyramiden versteckt ist (?), unsere Sonne verdunkeln will... Oh kay... :/
Doch eine ausgefeilte, logische Story muss ein Film über kämpfende Riesenroboter gar nicht haben. Blöd nur, dass dieses Sequel auch sonst sau viel falsch macht. Ehrlich gesagt ist er weder lustig noch unterhaltsam noch wirklich krachend, cool oder laut. Er ist einfach nur leer. Er ist egal und konfus und vor allem seelenlos. Die Definition von Cashgrab. Hier nach hätte es eigentlich aus sein müssen mit dem Franchise, doch die Masse brauchte wohl etwas länger für diese Einsicht. Schieben wir es auf die Schwarmintelligenz. Oder so ähnlich. Zumindest würde Michael Bay das wohl so machen. Denn hier schiebt er maximal Dienst nach Vorschrift und zieht seinen guten Namen, oder was von diesem zu diesem Zeitpunkt noch übrig war, ohne mit der Wimper zu zucken durch den Dreck. Es ist ein Produkt ohne Herz und eine Verschwendung von hunderten Millionen Dollar. Ärgerlich und eigentlich unglaublich. Höchstens noch für mittelalte Kinder tauglich, doch da sollte man vielleicht nur die Schlausten aussuchen, denn "Revenge of the Fallen" verbrennt schon ordentlich IQ-Punkte. Die Effekte sehen noch immer exzellent aus und der (weitestgehend aus dem Vorgänger übernommene) Soundtrack lässt sich hören, doch der Rest ist faulendes Eyecandy. Von Megan Fox über unnötige Lens Flares bis zu einem blassen Wüstenshowdown oder Storylücken, so tief wie der Marianengraben - das war ein Schuss ins eigene Knie. Und eigentlich hoffe ich, ihn nie wieder sehen zu müssen. Denn wenn Transformers, dann reicht auch locker Teil 1. Oder noch besser, der animierte Film aus den 80ern. Oder am besten gleich der Sandkasten mit den Figuren von damals. Da kommt keiner ran.
Fazit: die Rache an allen, die nach dem passablen ersten Teil ernsthaft geglaubt haben, dass aus den legendären Hasbro-Plastikspielzeugen wirklich eine gute Filmreihe entstehen könnte. Pfui. Das ist zum Großteil ungenießbar, zäh und vielleicht der schwächste Teil der Reihe. Obwohl da wirklich noch einige Lowlights folgen sollten... Um auf die Überschrift zurück zu kommen: zum Glück!