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Shia LaBeouf spielt erneut den jungen Sam Witwicky, der beginnt, merkwürdige Zeichen zu sehen, nachdem er mit einem Stück des zerstörten Allsparks in Kontakt gekommen ist. Die Zeichen, die offensichtlich von immenser Wichtigkeit sind, rufen die bösen Decepticons auf den Plan, die nun die Chance sehen, ihren zerstörten Anführer zu reparieren, sich anschließend bei den Menschen und den Autobots, die nach wie vor Seite an Seite mit dem US-Militär kämpfen, zu rächen und ihre Macht um ein Vielfaches zu steigern.

Nachdem sowohl "X-Men Origins: Wolverine" und "Terminator - Die Erlösung" trotz der gelungenen Vorgängerfilme den Sprung über das Mittelmaß nicht erreichten und damit im Grunde bitter enttäuschten, sollte doch eigentlich wenigstens noch Verlass auf Michael Bay sein, der nach überragenden Blockbustern wie "The Rock", "Armageddon" und "Transformers" mit "Transformers 2" einen der teuersten Filme aller Zeiten in die Kinos bringt. Und um den besten Blockbuster des Jahres handelt es sich bei "Transformers 2" durchaus, da aber ein deutlicher Qualitätsunterschied zum Vorgänger besteht, bleibt dennoch im Nachhinein ein fader Beigeschmack.

Dennoch bleibt vor allem eines bei diesem Vertreter des Popcorn-Kinos, nämlich die Verneigung vor Michael Bays handwerklichen Fähigkeiten. Bay, bei dem es sich -und das steht für mich außer Frage- um den besten Action-Regisseur des letzten Jahrzehnts handelt, zeigt auch hier, wozu seine Tricktechnik-Schmiede so in der Lage ist. Ein CGI-Gewitter nach dem Anderen, deren Effekte weit über jeden Zweifel erhaben sind und momentan das absolute Nonplusultra dessen sind, was Hollywood so zu bieten hat, lässt Bay vom Stapel und liefert so Bilder, die allein schon den Gang ins Kino wert sind, wenn man viel für Materialschlachten dieser Art übrig hat und auch die überragenden Pyrotechnik-Einsätze verdienen Anerkennung. Die gewaltigen Schlachten sind dabei gelungen in Szene gesetzt und auch die Wahl der Kulissen, vor allem die der Sahara und der Pyramiden, bei denen die Effektgewitter noch besser zur Geltung kommen, zeugen vom enormen handwerklichen Können und der Routine des Regisseurs. Bis ins Detail gelungen, sieht man auch hier überdeutlich, wie viel Spaß Bay an dieser Zerstörungsorgie hat und auch jenseits der Action-Szenen ist der Film, der mit seinen Aufnahmen, vornehmlich gegen das Licht, mit beinahe nie ruhender Kameraführung und natürlich der überaus leicht bekleideten Megan Fox visuell enorm eindrucksvolle, stellenweise mit dem hervorragenden Design der Roboter und der überzeugenden Kameraführung bildgewaltige Szenen liefert, optisch vollkommen makellos.

Gleichzeitig offenbart sich aber auch die größte Schwäche von Michael Bay, bei dem es sich nicht gerade um einen begnadeten Geschichtenerzähler handelt. So ist die Story schlicht und einfach miserabel. Ohne einen roten Faden zu finden zieht sich der Film, dessen Plot vollkommen überladen aber auch unstrukturiert, konfus daherkommt und dennoch kein bisschen Substanz zu präsentieren vermag von Anfang bis Ende recht zäh dahin. Weder ein in sich schlüssiges, wenn auch sehr flaches Konstrukt wie es beim Vorgänger noch der Fall war, noch ein klischeehaftes, aber dramaturgisch sehr effektives Vehikel, wie Michael Bay es bei "Armageddon" zur Vorlage hatte, findet sich, so versanden alle Ansätze irgendwann im finalen Gefecht. Man darf hoffen, dass Bay beim, aller Vorrausicht nach in naher Zukunft erscheinenden "Transformers 3" bessere Autoren zur Verfügung stehen und, dass ihm Spielberg beim narrativen Anteil seiner Inszenierung ein wenig zur Hand geht, denn Bay gelingt es bei seiner Umsetzung des Stoffs nicht, aus dem zerfahrenen Plot doch noch einen gelungenen dramaturgischen Aufbau herauszuholen, wie er beim Vorgänger noch so vortrefflich gelungen war.

Vor allem beim Showdown zeigt sich dieser zentrale Fehler überdeutlich. Auf dem Kriegsschauplatz werden die Zustände immer chaotischer, immer mehr Menschen und Maschinen mischen sich in den Kleinkrieg ein, die Ereignisse überschlagen sich, ohne dabei wirklich zu fesseln und selbst in dem Moment, in dem die Dramaturgie ihren Höhepunkt erreichen sollte, in dem Sam, die Hauptfigur, schließlich tot auf dem Wüstenboden liegt und die Wiederbelebungsversuche fehlschlagen, ist leider im Grunde überhaupt keine Spannung vorhanden und damit ist der Showdown trotz der, dem Vorgänger in nichts nachstehenden Action-Sequenzen, leider schwächer ausgefallen, als bei "Transformers". Und dieser zentrale Mangel, der zerfahrene Grundeindruck zieht sich durch den gesamten Film und dass, obwohl Bay zuletzt mit "Die Insel" und "Transformers" zwei relativ ausgeglichene und strukturierte Filme abgeliefert hatte. Dazu passt auch, dass amüsante, emotionale Szenen und Action-Sequenzen sehr plötzlich, uninspiriert und abrupt aufeinander folgen und der Film so in seinem Aufbau noch brüchiger wirkt.

Nun will ich den Film aber nicht schlechter machen, als er ist, denn unterhaltsam ist der Blockbuster auf jeden Fall, sogar weit überdurchschnittlich. Dies ist unter Anderem auf das schnelle Erzähltempo zurückzuführen und darauf, dass Bay neben der grandiosen Optik auch weitere Register zieht, um einen unterhaltsamen Kinoabend auf die Beine stellen zu können. So platziert er einige Gags, die zwar mitunter etwas schlechter getimt sind, deplatzierter daherkommen und etwas naiver/pubertärer geworden sind, als es beim etwas charmanteren ersten Teil noch der Fall war. Einige Gags sind leider sogar direkt peinlich, denn Sprüche wie "Ich werde zu alt für diesen Scheiß" ziehen mittlerweile nun wirklich überhaupt nicht mehr und Ähnliches gilt auch für die plumpen Versuche stellenweise doch noch ein wenig Emotionalität ins Geschehen zu bringen, denn in dieser Hinsicht ist wirklich überhaupt nichts zu holen. Festzuhalten wäre jedoch, dass die Mehrzahl der Gags ihren Zweck nicht verfehlt und die Leerräume zwischen den Action-Sequenzen durchaus ausfüllen, zumal sich der Film selbst in keinster Weise ernst nimmt und vor allem damit punktet. Darüber hinaus ist es auch diesmal der grandiose Score von Steve Jablonsky, der schon im Vorgängerfilm Verwendung fand, der, immer, wenn Bay ihn einsetzt, die Spannung und das Tempo erhöht und auch akustisch keinerlei Grund zur Beschwerde liefert. Zudem ist auch der neue Song von Linkin Park durchaus passend und so bleibt ein überaus unterhaltsamer Film, der jedoch nicht ganz so gut ist, wie er sein könnte.

Zuletzt sind es die Darsteller, die "Transformers - Die Rache" stellenweise tragen können. Im ersten Teil lag diese Aufgabe vornehmlich in den Händen von Shia LaBeouf, der die erste Hälfte souverän und mehr oder weniger im Alleingang tragen konnte und auch in "Disturbia" sein Talent unter Beweis stellen konnte, aber hier ist sein Part in der Geschichte derart ungeschickt angelegt, dass er auch mit seiner grundsoliden Leistung keinen wirklich bleibenden Eindruck hinterlässt, vor allem, weil sein komödiantisches Talent diesmal nicht weiter genutzt wird. Megan Fox, deren geringes schauspielerisches Talent für den flachen Film mit der nicht vorhanden Charakterkonstruktion gerade gut genug ist, macht vor allem körperlich eine hervorragende Figur und fällt zudem mit einer hohen Präsenz positiv auf. Mit Kevin Dunn und John Turtorro sind zumindest zwei wirklich amüsante Nebendarsteller im Cast vorhanden, die gut ausgespielt werden und so einige Lacher auf ihrem Konto verbuchen, zumal beide über die Jahre viel Routine im Comedy-Genre gesammelt haben. Der restliche Cast ist durchweg ordentlich besetzt und lässt kaum Gründe zum Mäkeln.

Fazit:
Ja, einige Gags sind direkt peinlich und, dass die Story kaum stupider und zusammenhangloser sein könnte, lässt sich ebenfalls nicht leugnen, genauso, wie sich der grundlegende Fehler, dass der Film, bei dem amüsante, dramatische und Action-Szenen sehr uninspiriert aufeinander Folgen, dramaturgisch sehr zerfahren wirkt und sich daher mit dem Aufbau von Spannung sehr schwer tut, nicht von der Hand weisen lässt. Hervorragende Unterhaltung bietet Bays Blockbuster mit seinen gewaltigen CGI-Orgien, die qualitativ und quantitativ einige Dimensionen sprengen dennoch, zumal Bay darüber hinaus gute Darsteller, den einen oder anderen Lacher und darüber hinaus den hervorragenden Score auf der Haben-Seite verbuchen kann. Fans des Regisseurs, bzw. des Genres sind hiermit hervorragend beraten, auch wenn der Vorgänger noch besser war als dieses Sequel.

80%

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