Auf der Buchvorlage des Krimiautors James Ellroy (L.A. Confidential) basierend drehte Ron Shelton einen mittelmäßigen Thriller ohne große Höhepunkte, in dem Kurt Russell nach etlichen Jahren mal wieder zeigt zu was er schauspielerisch fähig ist.
Als scheinbarer Hintergrund dient der Prozess um Rodney-King, der von weißen Polizisten auf offener Straße aus dem Auto zusammengeschlagen wurde, was zu einer der größten Rassenunruhen in L.A. führte. Leider erfährt man darüber im Film relativ wenig, dient er doch am Ende nur als Grund, um etwas Action in den Film unterbringen zu können.
Denn der actiongeladene Trailer mit P.O.D. -Mucke vermarktet nicht den zu 90 % aus Dialogen bestehenden Polizeithriller, der die Handlungsweise des Polizisten Eldon Perry als Inhalt hat.
Dieser Eldon Perry (Kurt Russell) Ist Cop aus Familientradition, denn Vater und Großvater waren ebenfalls Hüter des Gesetzes. Die harte Realität der Straße zwingt den Cop immer wieder die Gesetze zu übertreten, um den Kriminellen ihre gerechte Strafe zuzuführen. Geschützt wird er dabei vom Polizeichef. Dem stellvertretenden Polizeichef Holland (Ving Rhames) missfällt das, doch noch kann er nichts beweisen.
Als sein korrupter Polizeichef Jack Van Meter (Brendan Gleeson) ihm einen neuen Fall zuträgt, bei dem zwei Jugendliche einen Laden überfallen und mehrere Besucher kaltblütig niederstrecken gerät Perry zusammen mit seinem jungen Partner Bobby Keough (Scott Speedman) in einen Gewissenskonflikt. Wohlwissend, das Holland nur auf einen Fehler seinerseits wartet, muss er einmal mehr das Gesetz übertreten und zwei Morde begehen...
Die Geschichte oder der Inhalt des Films sind nicht schwer zu verstehen und kennt man aus Filmen wie "L.A. Confidentical": In den höchsten Polizeikreisen sitzen Männer, die durch Verbrechen selbst ein hübsches Sümmchen mitverdienen. Beweis wird mittels des einführenden Überfalls angetreten (in dem eine weitere Figur verwickelt ist), in der der korrupte Haudegen und sein neuer Lehrling, der gerade seine Feuerprobe überstanden hat, beauftragt werden die Verbrecher zu finden.....
Das Grundkonzept um den korrupten Veteran, dem Neuling und Korruption in höheren Kreisen hört sich verdächtig nach "Training Day" an, daher verwundert es kaum noch das der Autor des Denzel Wahington Films David Ayer auch dieses Drehbuch schrieb, dass nach ähnlichen Schema abläuft und nur ähnliche Charaktere besitzt. Das Grundkonzept bleibt das selbe, doch wo "Training Day" noch spannend, undurchsichtig, voller Überraschungen und Wendungen herrscht Vorhersehbarkeit in Bezug auf Handlung, Verlauf und Endergebnis. Mit ein bisschen Phantasie des Zuschauers bleiben dem Film keine Momente, die ihn vor den Kopf schlagen oder überrasschen. Ron Shelton mag Spezialist für etliche Spootkomödien sein, doch im Polizeithrillermilieu sollte er anderen den Regiestuhl überlassen. Leider geriet die dialoglastige Inszenierung viel zu trocken und einsilbig, was nur die Schauspieler retten können.
Denn die machen ihre Sache fast durch die Bank weg gut. Allen vorran Kurt Russell als Routinier Eldon Perry. Seit Jahren blüht Russell in keinem Film mehr so auf. Man merkt ihm den Spaß an der Figur an, in die er sich hineinversetzt kann. Nach dem er in den letzten Jahren von der Bildfläche fast völlig verschwunden war ist das eine Rückkehr mit Trompeten. Der berechnende, aber auch aufbrausende Cop, dessen Ideale schon längst verstört worden sind,ist das Highlight des Films. In einer weiteren Rolle braucht sich auch Ving Rhames zu verstecken, während Scott Speedman langweilig und einsilbig bleibt.
Fazit:
Trocken inszenierter, dialoglastiger Polizeithriller von Sportkomödienspezialist Ron Shelton. Die vorhersehbare Story läuft etwa nach "Training Day" Manier ab, ohne dessen Einfallsreichtum zu besitzen. Der brisante Rodney King Skandal wird nicht genutzt und dient nur als Grund, um final etwas Action präsentieren zu können. Wer Kurt Russell Fan ist, darf sich diesen Film dennoch nicht entgehen lassen. Seit Snake Plissken die Rolle seines Lebens.