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Los Angeles, 1992. Im Sog der aufkeimenden Rassenunruhen und ein paar Tage bevor der Prozess gegen vier weisse Cops, die den Schwarzen Rodney King auf offener Strasse verprügelt haben, in die Entscheidung geht, ist der Cop Eldon Perry auf der Strasse und versucht mit seinem jungen Partner Bobby Keough ein paar Killer zu finden.
Der Rodney King Hintergrund hat mit dem Film allerdings nicht wirklich viel zu tun. Dark Blue ist ein reinrassiger Cop Thriller rund um die beiden Cops die in bester Trainings Day Manier auf den Straßen von Los Angeles für Ordnung sorgen sollen. Wie so häufig in den vielen ähnlich gelagerten Streifen bedienen sie sich dabei eher zweifelhafter Ermittlungsmethoden der haarsträubenden Art, Beweise fälschen, Whisky frühstücken und Verdächtige erschießen gehört sowieso zum guten Ton und die Schreibtischbullen der oberen Etagen sind natürlich korrupt bis ins Mark. Derlei Vorgaben gibts in jedem zweiten Cop Film und so muß man heutzutage schon etwas mehr bringen um aus der Masse der Genrekollegen hervorzuragen.
Nur fällt Dark Blue leider nicht allzu viel dahingehend ein. Die Story wirkt viel zu wüst überkonstruiert und die ständigen Ehekriseleien und Liebeleien halten den Film, der eh mit zu wenig Actionanteil gesegnet ist, nur auf. Der Schwerpunkt liegt auf dem gesprochenen Wort statt auf gepflegtem Bleiaustausch, da kommen einem die 113 Minuten Laufzeit, doch hin und wieder reichlich lang vor. Richtig intensiv ist dagegen der Raubüberfall zu Beginn dargestellt, gar nicht mal sonderlich brutal, aber mit der gezeigten Kaltblütigkeit ist das eine Szene die hängenbleibt.
Darstellerisch ist ebenfalls alles im grünen Bereich, ein dickes Sonderlob an der Stelle an Kurt Russell, der sowohl den versoffenen Cop, den an seinen Werten Zweifelnden und auch den letzendlich geläuterten Menschen überzeugend rüberbringt, der Junge ist eben ein echter Profi.
Letztendlich ist Dark Blue zwar ein unterhaltsamer Beitrag zum Copbusiness, allerdings einer aus der Mittelfeldliga. Russell Fans sollten unbedingt zugreifen, aber ansonsten nix großartiges was man unbedingt sehen muß.
5,5/10

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