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James Ellroy schrieb auch die komplexe Novelle zu "L.A. Confidential" und jüngst zum gelungenen "Street Kings". Nur David Ayer (U-571, The Fast an the Furious) war hier wohl eine Fehlbesetzung als Drehbuchautor. Zu motivationslos präsentiert er die Story, ohne jegliche Wendung. Auch "Dark Blue" erzählt die Geschichte von korrupten Cops, Cops die gerne mal über die Stränge schlagen. Dabei macht man sich die Übergriffe auf Rodney King zu Nutze, das Ganze geschah im März 1991 und löste wirklich Unruhen in Los Angeles aus, als die vier Polizisten freigesprochen wurden. Genau hier schreitet "Dark Blue" ein. Mit Eldon Perry (Kurt Russell) haben wir den erfahrenen Polizisten, der den jungen Bobby Keough (Scott Speedman) einlernen soll. Jack Van Meter (Brendan Gleeson) ist Derjenige wo am Rad dreht. Er lässt Perry die Drecksarbeit machen und hin und wieder auch einen Gangster aus dem Weg räumen. Nun sollen Perry und Keough einen Ladenüberfall mit mehreren Toten aufklären. Die Täter sind schnell gefunden, doch Van Meter will die Mörder decken. Perry wacht langsam auf und beginnt sein Dasein als Polizist zu hinterfragen. In "Street Kings" wird im Grunde genommen die selbe Chose erzählt, realitätsferner, doch dafür straighter und wendungsreicher. Das ist auch das größte Problem für Ron Shelton (Hollywood Cops). Sein Film bleibt immer vorhersehbar, kann nicht den kleinsten Haken schlagen.

Natürlich darf mit Arthur Holland (Ving Rhames) Niemand fehlen, der Van Meters Abteilung schon lange der Korruption und unsauberer Methoden bezichtigt. So müssen sich Perry und Keough öfters vor dem Ausschuss beweisen und werden von Holland unter Beobachtung gestellt. Das Privatleben der Beiden läuft alles andere als rosig. Shelton geht stark auf seine Hauptcharaktere ein, auch der saubere Holland hat ein Päckchen zu tragen. So bleiben die Figuren wenigstens keine Abziehbilder. Auch sonst bleibt "Dark Blue", bis auf ein paar kleine Längen, immer interessant, aber nicht spannend genug. Actionszenen gibt es nur wenige, doch dies ist auch nicht der Sinn der Sache. Der anfängliche Überfall auf den Laden läuft recht skrupellos ab, ansonsten dürfen Perry und Keough ein paar Informanten verprügeln und sich im Finale eine kleine Schießerei leisten. Dort brechen auch dann die Unruhen aus, wegen dem Rodney King Verfahren. Und wie man schon vorausgesehen hat, kotzt sich Perry so richtig vor der gesamten Polizei über seine dreckigen Taten aus. Das Ende ist dann viel zu apprupt. Es hätte schon interessiert, was nun mit Perry passiert, doch "Dark Blue" ist nach dem Geständnis zu Ende. Seine Darsteller hat Shelton aber im Griff. Kurt Russell, Brendan Gleeson, Ving Rhames und Scott Speedman verkaufen sich glaubwürdig.

Wäre doch nur der Plot nicht so wendungsarm und vorhersehbar. Shelton setzt gut in Szene, aber oft nicht packend genug. So kämpfen die wirklich überzeugenden Darsteller einen schier aussichtslosen Kampf. Es bleibt "nur" ein überdurchschnittlicher Copfilm.

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