Review

kurz angerissen*
erstmals veröffentlicht: 08.05.2010

Die Erwartungen waren niedrig und wurden rein inszenierungstechnisch noch massiv unterboten. Wie gezwungen Duffy versucht, die Erfolgsgaranten des ersten Teils immer wieder neu unterzubringen, entlarvt den Regisseur als Eintagsfliege, die im Original auch noch auf die Präsenz des nun schmerzlich fehlenden Willem Dafoe angewiesen war. Duffys Glück ist es, dass so gut wie alle anderen (noch lebenden) Charaktere der Serie wiedergewonnen werden konnten, sonst wäre es ein Desaster geworden.

Warum aber nicht sich einfach von der alten Struktur lösen? Musste unbedingt ein Dafoe-Ersatz in Form einer unglaublich peinlich eingesetzten Julie Benz her (Cowboyszene = Fremdschämen hoch drei)? Musste auch Rocco unbedingt ersetzt werden (obwohl Clifton Collins Jr. die einzige interessante neue Figur einbringt, wirkt sie als Anhängsel der Brüder trotzdem - insbesondere in der Einleitung und im Finale - deplatziert)? Überall dort, wo "Boondock Saints" vor zehn Jahren rund wirkte, weist "All Saint's Day" nun Bruchstellen auf. Ob nun bei der Tatortrekonstruktion, beim Score oder beim Mischungsverhältnis von Pathos und Comedy (diesmal überwiegt letztere gewaltig).

Die wenigen gelungenen Szenen und der auch gerade erzählerisch befriedigende Abschluss, der einen deutlich besseren dritten Teil andeutet, können die vielen Verkrampfungen nicht mal ansatzweise aufwiegen.

*weitere Informationen: siehe Profil

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