Review

Aus der Hand des Enthusiasten...28.04.2011

Es waren einmal ein paar Stuntmen, die hatten in der Liebe Müh....nun, ganz so ist es nicht, aber die Entstehungsgeschichte dieses Films klingt ein wenig nach den Gebrüdern Grimm. Es scheint nämlich, daß es sich hier um ein mit wenig Geld, dafür um so mehr Zeit und Begeisterung produziertes Stückchen Film handelt, welchem man zeitweise die fehlende Fachkenntnis seines Personals zwar anmerkt, was aber nicht über einen generell sehr hohen Unterhaltungsfaktor hinwegtäuscht. Manchmal ist es einfach so, daß Eifer und Freude am Schaffen genügen, um zumindest den Zuseher bei Laune zu halten, auch wenn dieser die Löcher im Drehbuch mit kundigem Blick sogleich entdeckt und natürlich über schlechte Computertricks meckert...bei Feuer und Explosionen, wie immer halt in aktuellen Produktionen. Dafür aber reihen sich hier Schlägerei an Schlägerei, mit sehr hohem Tempo und ohne Bournsche Schnitthektik. Und das allein ist Grund zur Freude...

Denn das Drehbuch bietet derlei nicht. Vier Jungs sind in Bangkok in Schwierigkeiten, da sie Spielschulden bei einer lokalen Unterweltgröße haben. Nachdem legale Geldbeschaffung fehlschlägt, ersinnt man einen kruden Plan: schnell mal die Tochter eines Millionärs entführen, kleines Lösegeld abgreifen, Schulden tilgen und ab nach Hause. Dumm nur, daß der Millionär das Töchterlein gar nicht lebend zurückhaben möchte, da sie bei Volljährigkeit alles bekommt...was wiederum die beiden Bodyguards des Mädels zeitweise die Seiten wechseln läßt. Also prügeln sich anfänglich vier gegen einige, am Ende dann irgendwie alle gegen alle, bis die Polizei eingreift. Die Entführer kommen unbeschadet davon, sogar eine Liebelei bahnt sich an, aber die Spielschulden sind noch nicht vom Tisch...

Und das alles ist sehr unterhaltsam inszeniert, unter Verwendung von vielseitigen Martial Arts, dazu noch eine Tuktuk-Verfolgungsjagd, diverses Parcours-Geturne, stets übersichtlich und mit leichter Note inszeniert. Darstellerisch gibt es viel Schatten und Overacting, aber das macht nichts, denn das hat sich seit Bloodsport nicht geändert. Hier wie da liegt der Fokus klar auf den Kämpfen, und es dauert halt ein Weilchen, bis es losgeht - dann aber richtig! Da man in Asien gedreht hat, darf auch der asiatische Humor nicht ganz fehlen, wird aber durch Lokalkolorit wettgemacht. Insgesamt eine fröhlich-actionlastige Angelegenheit, die bei der einen oder anderen Kampfsequenz auch für offene Münder sorgt. Nicht bis ins letzte professionell, mir aber lieber als die gefühlt tausendste Romantikkomödie nach Art des Kautions-Cop...und somit belohne ich diese Produktion gerne mit 7/10.

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