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Geheimnisvolles Sausen über einem Farmgelände. An nächtlichem Firmament zieht eine V-Formation leuchtender Flugkörper vorbei. Krachend schlägt etwas in den Boden ein. Die erschreckten Beobachter gehen vor aufgewirbeltem Erdreich in Deckung.
Eine Parabolanlage. Richard Arden (Bernard Kay) legt mit Stock und Melone England als Lokalität der Geschehnisse nahe. Er unterbricht das emsige Treiben auf der Station, stellt sich vor und erkundigt sich bei Dr. Curtis Temple (Robert Hutton) nach einer Expertenmeinung zu den Himmelskörpern über Cornwall. Temple stellt sogleich sein Team bestehend aus Lee Mason (Jennifer Jayne) und Alan Mullane (Geoffrey Wallace) vor. Sehr simpel, aber doch effektiv.
Einfach ist auch die Anspielung, daß es seltsame Berichte gegeben habe und Dr. Temple sich mit außerirdischem Leben befasse. Halte nur ich es für kaum subtil, wenn wir außerdem erfahren, daß er bei einem Oldtimer Ausflug in einen Unfall verwickelt wurde, die ihn beinah das Leben gekostet und weswegen man ihm eine Silberplatte in den Kopf implantiert hat? Irgendwo ist da doch eine Nachtigall am trappsen.

Auf seine trockene, englische Art läßt uns Sie kamen von jenseits des Weltraums dann auch zwischen Absturzstelle und Labor wechselnd wissen, daß die Objekte vom Mond stammen müssen. Während Lee Mason und ihre Kollegen die Felsbrocken mit dem Meißel bearbeiten wollen, ergreift eine geheimnisvolle Macht von ihren Körpern Besitz. Gefahr aus dem Weltall? Invasion vom Mars? Die Dämonischen? Was uns der britische Genreregisseur Freddie Francis hier aufzutischen scheint, könnte sich um etwa 15 Jahre in der Zeit geirrt haben.
Zumindest wird nicht lange um den heißen Brei herumgeredet und die besessene Mason macht sich daran, neue Rekruten zu werben, während die Farm zu einem wahren militärischen Stützpunkt ausgebaut wird. Dr. Temple bekommt Wind davon und guckt sich die Geschichte mal an. Als er die Wachen mit seinem Gefährt bedroht, kommt Hoffnung auf, daß Sie kamen von jenseits des Weltraums direkt noch ein paar humoreske Qualitäten ausspielen könnte.

Trotz einer für die Zeit gehörigen Konservativität nimmt der Film tatsächlich an Seriösität ab und läßt Dr. Temple zu schmissigen Jazzklängen ein paar sinnlose Füllszenen durchwandern, die schließlich jedoch einen gewissen Agentenfilmcharme entwickeln und mit dem plötzlichen Blick auf einen Raumhafen eine gewisse Nähe zu Man lebt nur zweimal spüren lassen.
Nanu?! Als hätte man es geahnt wächst der gute Mann über sich hinaus und verschafft sich trickreichen Zugang zur Basis. Er gibt sich sichtlich Mühe, Musik und Action verleiten jedoch zu der Annahme, Adam West könnte jederzeit im fledermausförmigen Strampelanzug um die Ecke biegen. Taschenlampen als Strahlenkanonen sind auch prima.

Zum Ende wird es dann doch noch albern. Wie sich niemand bisher vorstellen konnte, ist Temple durch seine Silberplatte gegen mentale Kontrollversuche immun. Warum also nicht den zukünftigen Alienschutz prima selber basteln, Pokale einschmelzen und als Prototypen ein Küchensieb versilbern? Liegt ja quasi auf der Hand. Hätte der Doc sich Aluminium implantieren lassen, hätten die Probanten mit Folienhütchen ausgestattet werden können, so wird es halt extravagant.
Anstatt sich aber wie Roddy Piper in Sie Leben! mit einer simplen Sonnenbrille abzugeben, muß nun zunächst noch ein Sichtgerät erfunden werden, welches zu einem Outfit kombiniert wird, das auch in den schrillen 60ern zur Modesünde deklariert worden wäre.

Wenn die Protagonisten schließlich zum finalen Showdown dem Master of the Moon (Michael Gough) gegenübertreten, kommt nocheinmal Raumschiff Enterprise Flair auf. Endlich sind die außerirdischen Eindringlinge klar an ihrem etwas antik anmutendem Dress zu erkennen. Wo vorher Sleaze und Psychedelik fehlte, scheint in der Moral nun doch noch etwas Flower Power Geist durch. Pädagogisch fast so wertvoll wie Pokémon - Der Film.
Ein bisschen schriller und Sie kamen von jenseits des Weltraums könnte mit seiner Mischung aus Invasions-Science-Fiction und Agenten-Trash richtig punkten. Mit Effekten geht der Film viel zu sparsam und vorsichtig um. So haben wir es nur mit einem gedämpften Produkt zu tun, welches zwar über volle Länge durch immer neue Ideen in der an sich eindimensionalen und in den Grundzügen vorhersehbaren Geschichte unterhalten kann, aber eben auch nicht sonderlich auffällt. Besonders die Spannung ist ein Problembär, die ist praktisch nicht vorhanden.

Aber es gibt so gemütliche Couchmomente, in denen man diese Filme gebrauchen kann und wenn man sich nicht zuviel erwartet, kann man dann durchaus zufrieden sein. Zudem gibt Michael Gough ein bisschen Starpower, schätzen ihn Phantastikfreunde doch unter anderem für seine Rolle als Alfred in Tim Burtons Batman. Entsprechend veranlagte Sammler dürfen also durchaus zugreifen, während selektive Highlightgucker ganz schnell wieder vergessen, je etwas von dem in der Obskurität verschollenen Sie kamen von jenseits des Weltraums gehört zu haben.

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