Sandra Bullock spielt eine Kreuzworträtsel-Designerin, die zwar ausgesprochen intelligent ist, sich mit Beziehungen jeder Art jedoch recht schwer tut. Ihre Eltern melden sie für ein Blind-Date an, wobei sie einen überaus attraktiven Kameramann kennen lernt, in den sie sich schlagartig verliebt. Von nun an klebt die Stalkerin förmlich an den Fersen ihrer großen Liebe und folgt dem Reporterteam von einem Drehort zum nächsten.
So richtig sind die Medien nicht darüber hinweggekommen, dass Sandra Bullock dieses Jahr sowohl mit dem Oscar, den sie für "Blind Side" zweifelsohne verdient hatte, als auch mit dem Anti-Preis, der Goldenen Himbeere prämiert wurde. Doch wer Zweifel an der Richtigkeit der Ernennung zur schlechtesten Hauptdarstellerin hegt, der dürfte diese verlieren, wenn er sich "Verrückt nach Steve" ansieht.
So scheitert die romantische Komödie bereits bei der Konstruktion ihrer Hauptfigur. Denn diese nervt; sie ist nicht nur extrem unsympathisch und kostet die Komödie damit ebenfalls wichtige Sympathiepunkte, sie ist nicht nur störend, sie ist absolut nervtötend. Ununterbrochen redet Bullock auf ihre Mitmenschen ein, entpuppt sich als penetrante Stalkerin ohne Feingefühl und wirkt durchgehend strunzdumm, obwohl sie mit schlauen Begriffen um sich wirft und wohl intelligent erscheinen soll. Beginnen dann noch die nervtötenden Monologe, in der Kreuzworträtsel-Metaphern für plakative Lebensweisheiten eingestreut werden, zieht die Figur den blanken Hass auf sich und lässt überhaupt keinen Bezug zum Film und damit keine dramaturgische Wirkung aufkommen.
Und es tut beinahe weh, mitanzusehen, wie Sandra Bullock, die zuletzt mit "Selbst ist die Braut" noch eine gelungene Liebeskomödie abgeliefert hat, diese undankbare Rolle bekleidet. Schrill gekleidet, mit treudoofem Gesichtsausdruck und nervtötendem Overacting gelingt es auch Bullock nicht, ihrem Charakter auch nur eine einzige sympathische Facette hinzuzufügen, weswegen man sich wirklich fragen muss, wie sie diesen Film produzieren und eine Rolle übernehmen konnte. Daneben ist Bradley Cooper sichtlich blass und verglichen mit "Hangover" gelangweilt und unterfordert, während einzig und allein der kernige, charismatische Thomas Haden Church als Reporter durchaus überzeugt und nicht schon nach zehn Minuten auf die Nerven geht.
Wäre noch zu erwähnen, dass "Verrückt nach Steve" nicht einzig und allein an Bullock und ihrer nervigen Figur krankt, auch ansonsten ist die Komödie auf ganzer Linie gescheitert; angefangen beim Plot, der vollkommen wirr und ziellos das Reporterteam von einer dämlichen Story zur nächsten hetzen lässt, bis hin zum kalkulierbaren, miserabel in die Wege geleiteten Finale, bei dem man sich als Zuschauer im Grunde nur an den Kopf fassen kann. So ist natürlich kein sonderlich guter Unterhaltungswert gegeben, zumal Regisseur Phil Traill bei seinem Debüt auch narrativ wenig Überzeugendes leistet. Amüsant ist "Verrückt nach Steve" zumindest punktuell ab und an, manchmal gewollt, weil zwischen dem infantilen Klamauk dann doch mal der eine oder andere Lacher zustande kommt, mitunter auch mal ungewollt, weil das naive Treiben einfach zu schlecht ist, um wahr zu sein.
Fazit:
"Verrückt nach Steve" scheitert bereits mit der unsympathischen Konstruktion seiner Hauptfigur, die von einer überdrehten Sandra Bullock enorm nervig verkörpert wird, krankt aber auch am infantilen Klamauk und der desolaten Story, während nur wenige Lacher verbucht werden.
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