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Zwei vorwitzige Archäologen finden bei Grabungen den Sarg einer Mumie namens Imhotep. Mit ihr vergraben eine wundersame Schriftrolle, die den toten Körper angeblich ins Leben zurückrufen wird. Leider ist das auch der Fall und der 3700 Jahre Körper nimmt neue Identität an, um seine damals lebendig begrabene Frau wiederzufinden. In Helen, die Tochter eines Museumsführers findet er seine Geliebte. Kann die Liebe des jungen Alan das Ritual und die Macht der Mumie stoppen.

Die Mumie von 1932, seines Zeichen wirklich ein Klassiker und Inspirationsquelle des Genres, gilt überaus als Meilenstein des Genres. Nicht zuletzt hat er diesen Ruf zweifelsohne wegen der Darstellung von Boris Karloff als Mumie zu verdanken, den aus heutigen Gesichtspunkten scheint das wohl das einzige Highlight in diesem Film. Denn neben Frankenstein (1931), Dracula (1931) oder White Zombie (1932) verblasst dieser Universalgrusler gnadenlos. Während man in der Neuzeit mit den bereits als Trilogie angelegten und komödiantischen Abenteuerremakes verwöhnt wurde und die Sehgewohnheiten ohnehin nach 77 Jahren vollkommen anders sind, ist das erzählerische Ergebnis von Die Mumie mehr als ernüchternd. Wahrlich träge präsentiert sich uns das ganze Schauspiel, das einzig und allein darauf fixiert ist, den Fluch zu durchleuchten, bzw. auszudiskutieren. Dabei ist der Film äusserst redseelig, Tempo oder Spannung entwickelt der Film dabei selten, öfters vermittelt der Film auch eine qualvolle Stille eines Stummfilms, was zwar der Atmosphäre zugute kommt, aber die Spannung erheblich in den Keller sinken lässt. Und so ist es eben mehr als quälend, wenn man den Darstellern, die zwar verhältnismäßig gut schauspielern, zusehen muss, wie sie sich um ihren Verstand schwätzen. Einzig und allein der überlegene und überzeugende Darstellung von Boris Karloff als einschüchternde und mächtige Mumie, weiss da noch Akzente zu setzen, gruselig ist das zwar keinesfalls, aber zumindest eben charmant atmosphärisch. Tricktechnisch ist vorallem das Ende fulminant, wenn die Mumie Bild zu Bild altert und sich der Totenschädel emporragt, dass sieht schon sehr gut aus. Ohnehin ist die Maske hervorragend modelliert, man bedenke, dass der Film vor dem zweiten Weltkrieg entstand. Am Ende bleibt man dann aber doch bloss mit einem etwas entsetzten und verdutzten Gesicht zurück, denn das was die drei eben erwähnten Titel heute noch schaffen, da versagt Die Mumie auf ganzer Linie.

Fazit:
Sicherlich ein Klassiker und Wegbereiter für den Horrorfilm, aber aus heutiger Sicht ist der Film sichtlich träge, erzählerisch wie auch in seiner technischen Finesse. Dabei durchaus atmosphärisch, aber allzu redseelig. Filmtempo wie treibenden Score sucht man hier vergebens, finden tut man bloss einen einzigen Lichtblick: Boris Karloff als Mumie.

62%

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