Die Idee, den klassischen Heimatfilm mit einer gehörigen Portion Euro-Sleaze zu kombinieren ist prinzipiell gar nicht mal so schlecht. Allerdings sollte das Resultat dann doch etwas positiver ausfallen als dieser unausgegorene Genre-Mix.
Zur Story: Drei einsame männliche Almöhis erwecken per Ritus eine Hexe, die dem Trio ordentlich zusetzt...
Schon nach wenigen Minuten möchte man nur noch rufen: Achtung, deutscher Film im Anflug! Besonders das mitteleuropäische Horrorkino erweist sich einmal mehr in einem höchst desolaten Zustand. Hätte eine versierter Autor wie Stephen King das Potential der Geschichte erkennt, um einen Lost Place-Reißer wie "Misery" daraus zu basteln, so sind hier die Landschaftsaufnahmen noch das Beste am ganzen Werk. Die halbnackige Pamela Pati hat nichts Besseres zu tun, als mit ihren glühenden Augen durch das Geröll zu rennen, um dabei ein wenig Unruhe unter den Abstinenzlern zu stiften.
Das passiert ab der zweiten Hälfte, während die Erste komplett zum Vergessen ist. Fast schon als Weckruf packte Regisseur Georg Tessler eine krasse Häutung mit rein, um dem Ganzen eine völlig unpassende Kuh-Sezierung beizufügen. Vorher durfte das arme Vieh ein letztes Mal mit dem Zuchtbullen auf der Wiese korpulieren, bevor dieser ewas unappetitliche Anatomie-Unterricht folgte.
Der Rest ist komisches Nudistenkino irgendwo in den entlegenen Alpenregionen. Weder als Grusel noch als Sexstreifen oder als Heimatfilm tauglich. Sondern ein so belangloses wie kaum interessantes Werk mit dezentem Bergsteigerflair. Immerhin hat mit Christoph Schlingensief als Regie-Assistent zumindest ein bekannter Name seinen Weg in die Credits gefunden.
3 von 10 Punkten.