Wieder Höhlenhorror...31.05.2010
Normalerweise ist es ja so, daß Fortsetzungen dem Original nur sehr selten das Wasser reichen können. Manchmal sind sie nur ein klein wenig schlechter, meistens aber dienen sie dazu, als Melkkuh für die Produzenten zu fungieren. So reitet man manche Serie auf diesem Weg zu Tode...Aber jede Regel hat Ausnahmen, und so eine liegt mit dem Nachfolger zu Neil Marshalls Höhlenterror aus dem Jahr 2005 vor. Hier wie da ist die Geschichte nicht sonderlich umfassend, wirkt aber aufgrund der räumlichen Zwänge sehr eindringlich auf den unbedarften Zuseher. Zwar ist dies ein Film vorwiegend mit Frauen, aber nun wahrlich kein Frauenfilm...
Der Streifen knüpft nahtlos an die Ereignisse des Originals an, wenngleich das ganze nicht wirklich paßt, hat doch dort das Ende nun gar nicht auf ein Happy-End hingedeutet. Aber nachdem ja Jahre vergangen sind...wer will sich da erinnern...Hauptfigur ist hier wie da Sarah, die als einzige dem Höhlensystem entkommen konnte, nun unter Mordverdacht steht und mit einer Truppe von fünf Mann wieder hinabfährt in dieKatakomben, auf der Suche nach Aufklärung, Beweisen und Leichen. Als dann ein Schuß fällt und der Rückweg durch Felsstürze versperrt ist, sehen sich die Menschen wieder mit den blinden Kriechern konfrontiert, die einen gesunden Appetit auf Fleisch haben. Also geht das Flüchten und Kämpfen wieder los, und auch hier gibt es für niemanden ein Entkommen - nicht mal für eine weitere Überlebende des Originals.
Man darf nicht nach Logik fragen, denn die ist irgendwo beim Felssturz verschütt gegangen. Während nämlich der Vorläufer noch auf extreme Ängste durch Dunkelheit und Enge setzt, spielen diese hier keine große Rolle mehr - denn seltsamerweise ist es zumeist gut beleuchtet und fast ein wenig gemütlich. Dafür gewinnen die Auseinandersetzungen mit den Nacktwesen an Tempo, die zudem schön handgemacht getrickst wurden, der Blut-und Eingeweidegehalt wurde dabei auch sauber nach oben geschraubt. Darstellerisch ist hier natürlich kein Blumentopf zu holen, macht aber nichts, denn man drückt kräftig auf die Tube, was für den Nichtkenner des Vorgängers etwas unangenehm sein mag, denn Erläuterungen fehlen fast zur Gänze. Egal, es geht um das alte Prinzip der zehn kleinen Negerlein, welches hier technisch einwandfrei, spannend und deftig umgesetzt wurde - ein wahrlich würdiger Nachfolger, somit auch hier 8/10